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Thauren, Johannes - Theresiana (8/25)
Theater am Kärntnertor Theater beim Auersperg

Theater an der Wien


Theater an der Wien, jüngstes der 3 bekannten Wiener Vorstadttheater (neben Theater in der Josefstadt und Leopoldstädter Theater) in Wien 6. Erbaut 1798-1801, war es damals das modernste Theater der Monarchie. Es wurde 1801-06 von E. Schikaneder, zuerst als Eigentümer, dann als Direktor, geleitet (Wiener Volksstücke und spektakuläre Ausstattungsopern), 1804 an den Pächter der Hoftheater, P. Freiherr von Braun, verkauft (1805 Uraufführung von Beethovens "Fidelio"), 1807-13 von einer adeligen "Cavaliersgesellschaft" und 1813-25 von F. Graf Pálffy geleitet (Opern, Pantomimen, Kinderballette und Sprechstücke, 1817 Uraufführung von Grillparzers "Ahnfrau"). Nach dem finanziellen Ruin Pálffys wurde es an C. Carl (1827-45) verpachtet, der dem Theater die führende Rolle unter den Wiener Volkstheatern sicherte (Uraufführungen von Nestroy-Stücken unter anderem mit J. Nestroy und W. Scholz in den Hauptrollen). Direktor F. Pokorny (1845-50) ließ das Theater renovieren und technisch modernisieren und führte es wieder als Operntheater (Gastspiele, unter anderem von Jenny Lind); unter Direktor F. Strampfer (1862-69) erfolgte die entscheidende Wende zum Operettentheater (vor allem J. Offenbach) mit Künstlern wie J. Gallmeyer, K. Blasel und M. Geistinger; unter der Leitung von M. Geistinger und M. Steiner (1869-75) wurden vor allem Meisterwerke der "Goldenen Ära" der Wiener Operette (J. Strauß Sohn, K. Millöcker) und Volksstücke (L. Anzengruber) aufgeführt; unter den nachfolgenden Direktor wurde das Sprechstück (abgesehen von Gastspielen ausländischer Ensembles, zum Beispiel S. Bernhardt und E. Duse) zugunsten der Operette immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Nach dem Umbau 1900 durch die Theaterarchitekten F. Fellner der Jüngere und H. Helmer wurde das Theater an der Wien unter der Leitung von W. Karczag (1901-23) und H. Marischka (1923-35) zur Hochburg der nachklassischen Operette (F. Lehár, E. Kálmán, L. Fall, E. Eysler). Während des 2. Weltkriegs gesperrt, war es 1945-55 Ausweichquartier für die ausgebombte Wiener Staatsoper, wurde 1960 von der Gemeinde Wien erworben, nach sorgfältiger Renovierung durch O. Niedermoser 1962 wieder eröffnet und war danach Spielstätte für Eigenproduktionen (Musicals), für das Theater der Jugend und für die Wiener Festwochen. 1981 wurde eine der modernsten Licht- und Tonanlagen der Welt eingebaut, 1983-88 lief die Erfolgsproduktion "Cats" von A. Lloyd Webber, seit 1987 gehört das Theater an der Wien zur Vereinigte Bühnen Wien Ges. m. b. H.


Literatur: A. Bauer, 150 Jahre Theater an der Wien, 1952; F. Hadamowsky, Das Theater an der Wien, 1962; A. E. Láng, Das Theater an der Wien. Vom Singspiel zum Musical, 1976; G. Tolar, So ein Theater! Die Geschichte des Theaters an der Wien, 1991.


 
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