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Hueber, Franz - Hundsheimer Berge (12/25)
Humanic Ges. m. b. H. Humer, Egon

Humanismus


Humanismus, von Italien ausgehende Geistesbewegung des 15. Jahrhunderts, die im 16. Jahrhundert ganz Europa erfasste und sich die Wiedererweckung antiker Traditionen zum Ziel setzte. In Tirol waren Eleonore von Österreich, Gattin von Herzog Sigmund, und Nikolaus von Cues, Bischof von Brixen, zuerst im Sinn des Humanismus tätig, dann der aus Hall stammende Johannes Fuchsmagen, der später nach Wien zog. Hier war ab 1437 Enea Silvio Piccolomini, Sekretär Friedrichs III., dem Humanismus verbunden. Auf naturwissenschaftlichem Gebiet verband Georg von Peuerbach (1423-1461) als Mathematiker und Astronom die neue Geistesrichtung mit den Realfächern. Zu seinem Kreis gehörten Regiomontanus, der sein geistiges Erbe weitertrug, und Kardinal Basilius Bessarion. Zur Zeit Maximilians I. fand der Humanismus die größte gezielte Verbreitung durch die Berufung von Konrad Celtis 1497. Mit ihm erhielt Wien ein für den Humanismus kämpfendes Vorbild. In der Sodalitas litteraria Danubiana vereinigte Celtis Freunde und Schüler. 1501 stiftete Maximilian das Collegium poetarum et mathematicorum zur Pflege dieser Richtungen des Humanismus, ausgestattet mit dem Recht, den Dichterlorbeer zu verleihen. Zu dieser Zeit wirkten K. Peutinger (Peutingersche Tafel), L. Sunthaym, J. Stabius unter anderem in Österreich. Der frühe Tod von Celtis verhinderte die Vertiefung, doch führten J. Cuspinianus und J. Watt bis 1518 die Tradition an der Universität Wien fort. Der Humanismus siegte als Bildungsbewegung, fand Eingang in die Universität, das höhere Schulwesen und den Interessenbereich des Adels, regte Dichtungen, die Herausgabe von Werken der Antike und des Hochmittelalters an, führte zur Rezeption des römischen Rechts und trug wesentlich zur Wiederbelebung des humanistischen Wissens bei.


Literatur: K. Großmann, Die Frühzeit des Humanismus in Wien bis zu Celtis´ Berufung, Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich, 1929; A. Lhotsky, Umriß einer Wissenschaftspflege im alten Niederösterreich, 1964; Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.), Humanismusforschung seit 1945, 1975; H. Engelbrecht, Geschichte des österreichischen Bildungswesens, Band 1, 1982; G. Hamann und R. Grösing, Der Weg der Naturwissenschaften von J. von Gmunden zu J. Kepler, 1988.


Verweise auf andere Alben:
Musikgeschichte: Paul Hofhaimer: Maecenas atavis

 
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