TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Engländer, Richard - Enzenberg, Adelsfamilie (18/25)
Entagrarisierung Enteignung

Entdeckungen und Forschungsreisen


© Copyright

Entdeckungen: Im Packeis der Arktis. Gemälde von Julius von Payer, 1874 (Heeresgeschichtliches Museum, Wien).




Entdeckungen und Forschungsreisen: An der Erforschung der Erde und der Erweiterung der Kenntnisse über fremde Völker und Kulturen waren viele Österreicher maßgeblich beteiligt. Zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie wurden Forschungsreisen auch auf See durchgeführt. Von großer Bedeutung war die von der österreichischen Marine organisierte Weltreise der Fregatte "Novara" (1857-59; Novara-Expedition). Ihre Untersuchungen der Meere - besonders des südlichen Pazifik - und der maritimen Meteorologie gaben den Anstoß zu ozeanographischen Forschungen. Der Polarforscher J. von Payer entdeckte 1870 den Franz-Josef-Fjord in Nordostgrönland. Gemeinsam mit K. Weyprecht erreichte er auf einer österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition das Franz-Joseph-Land im Nördlichen Eismeer. Weyprecht regte die Abhaltung internationaler Polarjahre an und legte so den Grundstein zur systematischen Polarforschung. A. Wegener schloss an diese Tradition an und führte umfangreiche Untersuchungen in Grönland durch.

Viele kleinere "weiße Flecken" verschwanden von der Landkarte nach mühe- und gefahrvollen Reisen von österreichischen Forschern. Um 1850 machte Ida Pfeiffer ohne Begleitung 3 Weltreisen, auf denen sie auch in Gebiete kam, die vor ihr noch kein Europäer betreten hatte. A. Sprenger lebte ab 1843 in Indien, wo er sich vor allem mit der islamischen Kultur und der Sprache Urdu beschäftigte. In Ostafrika entdeckten 1888 S. Graf Teleki und L. von Höhnel den Rudolf- und den Stephaniesee. Der Österreicher O. Baumann fand 1892/93 - erst 28 Jahre alt - die lang gesuchte Nilquelle (als Ursprung des Kagera). In Neuseeland tragen der "Hochstetter-Dom" (F. von Hochstetter) und im südlichen Australien das Kap Bauer (F. L. Bauer) Namen von österreichisch Forschern.

Besonders groß ist die Zahl der Reisen und Entdeckungen von Österreichern in den Hochgebirgen der Welt (Himalaja, Karakorum, Kaukasus, Anden und den Gipfeln Ostafrikas). H. Harrer verbrachte 7 Jahre in Tibet, H. Tichy durchwanderte weite Gebiete des Himalaja. Beide Reisende machten in populären Büchern das "Dach der Welt" einem breiten Publikum bekannt.

Österreichische Völkerkundler (Völkerkunde) leisteten einen umfangreichen Beitrag in der Dokumentation und Erforschung fremder Kulturen. Schon im 17. und 18. Jahrhundert berichteten österreichische Missionare vom Leben fremder Völker in den damaligen spanischen Kolonien (Südamerika, Philippinen usw.). Sie erlernten die Sprache der Einheimischen und zeichneten deren Lebensweise auf. Im 20. Jahrhundert sandte der Orden Societas Verbi Divini (Missionshaus St. Gabriel) Missionare aus, die auch als Völkerkundler ausgebildet waren. M. Gusinde beschrieb das Leben und die Glaubensvorstellungen der Bewohner Feuerlands, P. Schebesta lebte und forschte lange Zeit bei den Zwergvölkern in Afrika und Südostasien.

Wissenschaftliche Forschungsinteressen führten Etta Becker-Donner als alleinreisende Frau zu unbekannten schwarzen Kulturen in Afrika und zu den Indianern im Inneren Brasiliens. R. von Heine-Geldern dokumentierte als Spezialist für Südostasien weltweite Kulturbeziehungen. René de Nebesky-Wojkowitz leistete grundlegende Arbeiten zur Erforschung des tibetischen Bergkultes im Himalaja.

Dazu kamen noch eine Vielzahl von Reisenden und Forschern, die dazu beitrugen, das Bild der Welt und deren Bewohner immer vollständiger zu zeichnen.


Literatur: H. Hassinger, Österreichs Anteil an der Erforschung der Erde, 1949; O. Marschalek, Österreichische Forscher, 1949.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Österreichisch-ungarische Nordpolexpedition, 1872-1874.

 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion