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Nonnberg - Norm, Österreichische (11/25)
Nordmann, Johann Nordtirol

Nordpolexpedition, österreichisch-ungarische


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Nordpolexpedition: Nie Zurück. Gemälde von J. Payer, 1892 (Heeresgeschichtliches Museum, Wien).




Nordpolexpedition, österreichisch-ungarische, 1872-74 unter der Leitung von K. Weyprecht und J. Payer auf Initiative und mit finanzieller Förderung von H. Graf Wilczek durchgeführte Forschungsreise in das Nördliche Eismeer. Die "Tegetthoff", ein 220-t-Segelschiff mit Hilfsmotor, verließ mit 24 Mann Besatzung im Juli 1872 den norwegischen Hafen Tromsö, wurde Ende August nördlich von Nowaja Semlja vom Eis umklammert und mit diesem langsam nach Nordwesten in damals unbekannte Polargebiete abgetrieben. Auf dieser Drift entdeckte die Expedition am 30. 8. 1873 eine Inselgruppe, die sie nach dem österreichisch-ungarischen Staatsoberhaupt Franz-Joseph-Land nannte.

Unter der Führung von Payer durchquerten die Forscher auf Schlitten unter schwierigsten Bedingungen diese 1. große Landentdeckung im europäischen Sektor der Arktis seit 277 Jahren, wobei sie bis über den 82. Grad nördlicher Breite vordrangen. Im Mai 1874 mussten sie das Schiff im Packeis zurücklassen und die gefährliche Rückkehr auf Schlitten und Booten wagen. Am 14. 8. erreichten sie das offene Meer, am 19. 8. Nowaja Semlja und am 3. 9. das Festland.

Die Landentdeckung und die Erfahrungen der Expedition waren ein wesentlicher Beitrag zur Polarforschung, besonders zur Entdeckung der Nordostpassage durch O. Nordenskjöld. Sie gaben auch den Anstoß zu den Internationalen Polarjahren, die 1882/83, 1932/33 und - zum Internationalen Geophysikalischen Jahr erweitert - 1957ff. abgehalten wurden. Damit wurde der Weg vom sportlichen Wettlauf einzelner Expeditionen zu weltweiter wissenschaftlicher Zusammenarbeit bei der Erforschung der Polargebiete gewiesen.

Die wissenschaftlichen Resultate der Nordpolexpedition (meteorologische, astronomische, geodätische, magnetische und Nordlichtbeobachtungen sowie zoologische Ergebnisse) wurden 1878 in einer Denkschrift der Akademie der Wissenschaften veröffentlicht; die breite Öffentlichkeit erfuhr von ihnen durch Payers Buch "Die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition in den Jahren 1872-74" (1876) und durch seine Gemälde, die einzigen, die je ein Polarforscher selbst von seinen Eindrücken und Taten gemalt hat.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Österreichisch-ungarische Nordpolexpedition, 1872-1874.

 
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