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Vogl, Otto - Volksgarten (9/25)
Völkerbundanleihe Völkermarkt

Völkerkunde


Völkerkunde (Ethnologie). Am Beginn der Völkerkunde als selbständige Disziplin stehen in Österreich die Gründung der Anthropologischen Gesellschaft in Wien (1870) und der Ethnographischen Sammlung des Naturhistorischen Museums, deren Bestände zum Teil aus dem 16. Jahrhundert (Ambraser Sammlung) und aus dem 18. Jahrhundert (Sammlung James Cook) stammen. Die Ethnographische Sammlung nahm unter ihrem 1. Direktor, F. Heger, einen starken Aufschwung und wurde 1927 als Museum für Völkerkunde verselbständigt. Ein weiteres Zentrum völkerkundlicher Forschung entstand mit dem Eintritt des Ethnologen und Linguisten W. Schmidt in das Missionshaus St. Gabriel bei Mödling (Gründung des Anthropos-Instituts). An der Wiener Universität wurde Völkerkunde zunächst durch Dozenten (M.Haberlandt, R. Pöch) gelehrt. 1913 erfolgte die Gründung einer Lehrkanzel für Anthropologie und Ethnologie, deren erster Inhaber Pöch wurde. 1928 wurden die beiden Fächer getrennt, W. Koppers zum Professor für Völkerkunde ernannt und das Institut für Völkerkunde gegründet, das sich unter der Leitung Koppers´ und seines Nachfolgers J. Haekel zu einer international anerkannten Lehr- und Forschungsstätte entwickelte. 1949 erfolgte die Gründung einer 2. Lehrkanzel. Diese Lehrkanzel vertritt unter K. Wernhart die ethnohistorische Richtung der Völkerkunde, die 1. unter W. Dostal einen materialistischen Ansatz. Zwischen dem Institut für Völkerkunde und dem Museum für Völkerkunde herrscht ein reger wissenschaftlicher Austausch. Daneben werden österreichische Ethnologen durch UNO, UNESCO und andere Organisationen als Fachberater für Fragen der Akkulturation und Entwicklungshilfe in außereuropäischen Staaten eingesetzt. An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften besteht eine Kommission für Sozialanthropologie.


Literatur: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.), Veröffentlichungen der ethnologischen Kommission zur Sozialanthropologie, 1995ff.


 
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