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Christlichsoziale Bewegung - Clementschitsch, Arnold Jakob (6/25)
Chrobak, Rudolf Chvostek, Franz senior

Chroniken


Chroniken, Geschichtswerke, die entweder die Weltgeschichte aus heilsgeschichtlicher Sicht vom Anbeginn bis in die Zeit des Autors oder die Geschichte eines Reiches, Landes oder einer Familie schildern, wobei im Unterschied zu den Annalen weniger die chronologische Abfolge im Vordergrund steht, sondern auch Zusammenhänge hergestellt werden. Zur heilsgeschichtlichen Gruppe zählt in Österreich das "Chronicon seu historia de duabus civitatibus" des Otto von Freising, worin in 7 Büchern (bis 1146) die Geschichte, in einem 8. Buch die Vision vom Weltuntergang und Jüngsten Gericht dargestellt wird. Die 2. Gruppe beginnt mit dem "Breve Chronicon Austriae Mellicense", in dem der Melker Abt Konrad I. (1177-1203) die Geschichte der Babenberger, ausgeschmückt mit einigen Sagen, darstellt. In deutscher Sprache und in Versform schrieb der Wiener Bürger Jans Enikel um 1280 sowohl eine "Weltchronik" als auch ein "Fürstenbuch von Österreich und Steier" mit einer Darstellung der Geschichte seit der heidnischen Zeit. In derselben Form wurde um 1318 die "Steirische Reimchronik" von Ottokar aus der Gael verfasst. Im Auftrag Herzog Albrechts III. schrieb der Augustinermönch Leopold Stainreuter die "Chronik von den 95 Herrschaften", worin er die Geschichte des Landes seit der Sintflut erzählt. Diese wurde von späteren Autoren übernommen, auch von Thomas Ebendorfer in seiner "Chronica Austriae". Daneben gibt es seit dem 14. Jahrhundert regionale Chronisten wie Johann von Viktring ("Liber certarum historiarum") oder Jakob Unrest, der neben einer österreichischen auch eine Chronik Kärntens verfasste. Für Niederösterreich ist die "Kleine Klosterneuburger Chronik" zu erwähnen. In der Neuzeit trat in der Historiographie der Chronikstil zugunsten einer Schilderung nach sachlichen Zusammenhängen in den Hintergrund. Im Bereich der Landesgeschichte sowie bei Gemeinden, Vereinen und Institutionen erlebt die Form der Chronik in neuerer Zeit eine Renaissance.


Literatur: A. Lhotsky, Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs, 1963.


 
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