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Verhältniswahlrecht - Verstaatlichung (24/25)
Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer, Versicherungs AG Verstaatlichung

verstaatlichte Industrie


verstaatlichte Industrie: Mit Gesetz vom 26. 7. 1946 (Verstaatlichung) wurden in Österreich 3 Aktienbanken (Creditanstalt-Bankverein, Länderbank, Österreichisches Credit-Institut), der gesamte Kohlenbergbau, der Eisenerz-, Bleierz-, Kupfererz- und Antimonerzbergbau, die Erdölförderung und deren Raffinerien, die gesamte Hüttenindustrie, die Aluminiumproduktion, Betriebe der Elektro- und Chemieindustrie sowie die DDSG verstaatlicht. Die Verstaatlichung wurde zunächst nur teilweise durchgeführt, da die unter Verwaltung der USIA stehenden Anlagen erst nach 1955 einbezogen werden konnten. Die 70 verstaatlichten Unternehmungen erlebten bis zirka 1965 eine günstige Entwicklung; politisch standen sie unter starkem Einfluss der SPÖ. 1963 erfolgte eine Reorganisation, ab 1966 übte die Österreichische Industrieverwaltungs-Ges. m. b. H. (ÖIG) die Eigentumsrechte des Bundes aus, am 21. 1. 1970 erfolgte die Umwandlung der Konzernspitze in die Österreichische Industrieverwaltungs-AG (ÖIAG, Österreichische Industrieholding AG). Unter dieser wurden Neustrukturierungen vorgenommen, 1973 wurden die Unternehmungen der Eisen- und Stahlindustrie zusammengefasst, im gleichen Jahr erfolgte eine Branchengliederung, mit dem ÖIAG-Anleihegesetz wurde die Bundeshaftung übernommen und 1979 erweitert; die wachsenden betriebswirtschaftlichen und konjunkturellen Probleme konnten aber nicht bewältigt werden.

Um 1980 bestand die verstaatlichte Industrie aus: VOEST-Alpine AG (mit der Vereinigten Edelstahlwerke AG als Tochterunternehmen), Vereinigte Metallwerke Ranshofen-Berndorf AG (VMW), Elin-Union AG, Simmering-Graz-Pauker AG, Österreichische Mineralölverwaltung (ÖMV), Chemie Linz AG (vorher Österreichische Stickstoffwerke AG), Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG (WTK), Bleiberger Bergwerksunion AG (BBU), Siemens AG Austria.

Die Krisenphase 1975-85 machte eine neuerliche Umgliederung erforderlich: Nach dieser bestand die verstaatlichte Industrie 1990 im Rahmen der ÖIAG aus Austrian Industries AG, VOEST-Alpine AG, ÖIAG-Bergbauholding AG, SEH Sonderabfall-Entsorgung-Holding GmbH sowie Anteilen an der Siemens AG Österreich.

Das ÖIAG-Gesetz vom Dezember 1993 war die Basis für eine stufenweise Privatisierung der verstaatlichten Industrie. Viele Betriebe wurden verkleinert, aufgelassen, ganz oder teilweise privatisiert (direkt oder über die Börse verkauft), so dass der Gesamtbereich der verstaatlichten Industrie nur noch einen Bruchteil des einstigen Umfangs darstellt. Durch diese Maßnahmen gelang es, dass die aus der verstaatlichten Industrie hervorgegangenen Unternehmen, die einen sehr wichtigen Teil der österreichischen Industrie ausmachen, seit Mitte der 90er Jahre großteils wieder eine Aufwärtsentwicklung erleben.

Agrolinz Melamin GmbH, Austria Email AG, Austria Metall AG, Austria Technologie & Systemtechnik AG, Berndorf AG, DSM Fine Chemicals Austria GmbH, OMV AG, Österreichische Salinen AG, Siemens AG Österreich, VAMED AG, VA TECH ELIN GmbH, VA TECH ELIN EBG GmbH, VA Technologie AG, VAE AG, VOEST-ALPINE STAHL AG, Waagner-Biro Binder AG.


Literatur: W. Weber, Die Verstaatlichung in Österreich, 1964; O. Gatscha, 20 Jahre verstaatlichte Industrie in Österreich, 1966; Verstaatlichte Industrie, Fakten und Zahlen, 1966; Verstaatlichte Industrie in Österreich, Bibliographie und Dokumentation, zusammengestellt von der ÖIAG, 1981.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Anton Benya, 1983.,
Bundeskanzler Fred Sinowatz bei der Eröffnung eines VOEST-Stahlwerks in Weißrußland, 1984.,

 
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