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Orden und Ehrenzeichen - Orthodoxe und altorientalische Kirchen (8/25)
Organisationsentwurf 1849 Orientalische Akademie

Orgelbau


Orgelbau: Geographische und historische Besonderheiten waren für die Entwicklung des Orgelbaus und der Orgelmusik in Österreich bestimmend. Die ersten konkreten Hinweise auf Orgeln stammen aus dem 14. Jahrhundert (1334 Wiener Stephansdom, 1399 Salzburger Dom). Seit dem 15. Jahrhundert besaßen die meisten Kirchen Orgeln. Auch in Schlosskapellen und später in den Konzertsälen wurden Orgeln erbaut. Seit der Renaissance sind aus allen historischen Perioden Instrumente oder Orgelgehäuse erhalten. Die Erhaltung historischer Orgeln fällt in die Kompetenz des Österreichischen Bundesdenkmalamts.

Bedeutende Renaissanceorgeln befinden sich unter anderem in Innsbruck (Hofkirche 1558, Silberne Kapelle um 1570) sowie in Salzburger und Vorarlberger Museen. Das beginnende 17. Jahrhundert brachte in Österreich einen ersten Höhepunkt frühbarocker Orgelkunst (Lienz, Schlägl, Klosterneuburg und Franziskanerkirche in Wien). Weitere frühbarocke Orgeln befinden sich in Pöllauberg und Admont (beide um 1690) sowie in der Michaelerkirche in Wien (1714). Eine besondere Stellung nahm die Passauer Orgelbauerfamilie Egedacher in dieser Zeit ein (unter anderem Salzburger Dom 1704, Stift Zwettl 1731).

Die Maria-theresianische Zeit war eine Blütezeit des Orgelbaus in Österreich. Neben den Egedachern waren J. Hencke und A. Pfliegler von besonderer Bedeutung; weiters traten im 18. Jahrhundert G. Sonnholz, G. Mitterreiter, F. X. Chrismann, F. X. Christoph, M. Jeßwagner, I. Gatto, L. F. Richter sowie A. und F. Schwarz als Orgelbauer hervor. Die Reformmaßnahmen von Joseph II. bedeuteten auch für den Orgelbau eine Stagnation, die bald wieder überwunden wurde. Die Vorarlberger Orgellandschaft bereicherte der vor der Französischen Revolution geflohene Joseph Birgaentzle (Bludesch 1804). Das 19. Jahrhundert war weiterhin von qualitätvoll bauenden Meisterbetrieben geprägt. Im Alten Dom in Linz wurde von L. Breinbauer eine Orgel nach den Wünschen von A. Bruckner gebaut.

Die Orgel für den Großen Musikvereinssaal in Wien baute F. Ladegast 1872, die für den Wiener Stephansdom E. F. Walcker 1886. Ab der Jahrhundertwende fanden technische Neuerungen wie pneumatische oder elektrische Steuerungen Eingang in den Orgelbau, aber auch eine Gegenströmung dazu verlor bis heute nicht an Wirksamkeit. Derzeit (1995) bestehen in Österreich zirka 40 Meisterbetriebe für Orgelbau; mit Orgelforschung befasst sich besonders das Institut für Organologische Forschung und Dokumentation an der Wiener Musikhochschule. Der Verein "Österreichisches Orgelforum" vertritt seit 1985 die Orgelinteressierten.

Zahlreiche österreichische Komponisten traten mit bedeutenden Orgelkompositionen hervor: unter anderem P. Hofhaimer, J. J. Froberger, J. J. Fux, J. G. Albrechtsberger, J. Haydn, W. A. Mozart, A. Bruckner, S. Sechter, J. N. David, A. Heiller, J. F. Doppelbauer, A. F. Kropfreiter und M. Radulescu.


Literatur: O. Eberstaller, Orgeln und Orgelbauer in Österreich, 1955; K. Schütz, Der Wiener Orgelbau in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Dissertation, Wien 1969; A. Forer, Orgeln in Österreich, 1973; K. Schütz, Orgelübersicht, in: H. Goertz, Musikhandbuch für Österreich, 1983; G. Lade, Orgeln in Wien, 1990; K. Schütz, Theater- und Kinoorgeln in Wien,1991.


Verweise auf andere Alben:
Musikgeschichte: Regal,
Paul Hofhaimer: O dulcis Maria,

 
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