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Kitzbüheler Ache - Klauhs, Hellmuth (9/25)
Klafter Klagenfurter Becken

Klagenfurt


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Klagenfurt.




Klagenfurt, Kärnten, Bezirk Klagenfurt, Statutarstadt, 446 m, 92.160 Einwohner (1981: 87.321 Einwohner), 120,07 km2, Landeshauptstadt von Kärnten, im Klagenfurter Becken, im Nordosten von der Glan durchflossen, Wirtschafts-, Kultur-, Verwaltungs- und Verkehrszentrum von Kärnten. Bezirke: Innere Stadt (1-4), St. Veiter Vorstadt (5), Völkermarkter Vorstadt (6), Viktringer Vorstadt (7), Villacher Vorstadt (8), Annabichl (9), St. Peter und Welzenegg (10), St. Ruprecht (11), St. Martin und Waidmannsdorf (12); seit 1. 1. 1973 durch Eingemeindungen 3 neue Bezirke: Viktring (13, im Süden), Wölfnitz (14, im Norden), Hörtendorf (15, im Osten). - Sitz der Landesregierung, des Landtags und aller Landes- (-schulrat, -gendarmeriekommando, -forstdirektion, -invalidenamt, -archiv, Arbeitsmarktservice Kärnten usw.) und Bezirksbehörden, Bezirkshauptmannschaft, Landesgericht und Landesgerichtliches Gefangenenhaus, Arbeitsgericht, Finanzlandesdirektion, Direktion Klagenfurt der Post und Telekom Austria AG, Sicherheitsdirektion, Umweltbundesamt (Zweigstelle Süd), Bundespolizeidirektion, Bundesheer (Militärkommando Kärnten, Hülgerth-, Khevenhüller-, Laudon-, Waisenhaus- und Windisch-Kaserne, Hubschrauberstützpunkt, Heeressanitäts-, -wirtschafts-, -zeug- und -munitionsanstalt), Wasserbauamt, Zentrum für Schulversuche des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung, Bundesstaatliche bakteriologisch-serologische Untersuchungsanstalt, Landesanstalt für veterinärmedizinische Untersuchungen, Landwirtschaftlich-chemische Versuchs- und Lebensmitteluntersuchungsanstalt, Regionalstelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, verschiedene Krankenkassen, mehrere Zeitungen ("Kärntner Krone", "Kärntner Tageszeitung", "Kleine Zeitung" usw.), zahlreiche Beratungszentren, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landarbeiterkammer, Kammer für Land- und Forstwirtschaft und andere Kammern und berufsständische Vertretungen, Bischofssitz (Bischöfliches Ordinariat, Priesterseminar der Diözese Gurk), verschiedene Religionsgemeinschaften (evangelisches Pfarramt, altkatholische Kirche, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, neuapostolische Kirche); Arbeitsmedizinisches und -psychologisches Institut, Landeskrankenhaus, Elisabethinenspital, Sanatorium, Mädchen- und Schülerheime, Waldorfkindergarten, Frauenhaus, Obdachlosenheim, Behinderten-Förderungszentrum des Landes Kärnten, Caritasverband, Musiktherapiezentrum, Konsulate, ORF (Landesstudio Kärnten), Europahaus Klagenfurt; Stadttheater, Theater im Landhauskeller, Konzerthaus und Stadthaus, Landesgalerie, Stadtgalerie, Landesmuseum für Kärnten mit Museumspark (römische Inschriften- und Reliefsteine), Künstlerhaus, Stadthalle, Bergbaumuseum, Diözesanmuseum, Landwirtschaftsmuseum Schloss Ehrental, Kärntner Landesarchiv, R.-Musil-Literatur-Museum mit I.-Bachmann-Raum, Koschat-Museum, Universitätskulturzentrum, 4 Büchereien, Messegelände der Klagenfurter Messe (Freizeitmesse, Gastronomiemesse, Holzmesse), Freizeitzentrum Europapark, Planetarium und Reptilienzoo, Botanischer Garten, Europapark, Minimundus, Wildtierpark, Golfplatz, Kunsteisbahn; Universität, Fachhochschule, 4 Bundesgymnasien und Bundesrealgymnasium, Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium für Slowenen, Bundesgymnasium für Berufstätige, Bundesoberstufenrealgymnasium, Oberstufenrealgymnasium St. Ursula der Diözese Gurk, Waldorfschule, Handelsakademie, zweisprachige Handelsakademie, Bundesanstalt für Kindergartenpädagogik, Höhere Lehranstalt für Land- und Hauswirtschaft, für wirtschaftliche Berufe sowie für Mode und Bekleidungstechnik, Höhere Technische Lehranstalt, Landesfeuerwehrschule, verschiedene Fachschulen, 6 Berufsschulen, Ausbildungszentrum für medizinisch-technische und Krankenpflegeberufe, Sonderschule für Schwerstbehinderte und für Gehörlose, Pädagogische Akademie und Pädagogisches Institut des Bundes, Religionspädagogische Akademie und Institut der Diözese Gurk, Volkshochschule; Stadtwerke mit Wörther-See- und Lendkanal-Schiffahrt und Verkehrsbetrieben, Fernheizkraftwerk (errichtet 1949), Flughafen Klagenfurt-Annabichl; Sitz von KELAG, Österreichische Draukraftwerke AG, Kärntner Bergbahnen und Bergstraßen GmbH und anderen Energie- und Verkehrsunternehmen.

Wirtschaft: Fortgeschrittene Entwicklung des Dienstleistungssektors (1991 rund 76 % der 56.504 Beschäftigten; vor allem persönliche, soziale und öffentliche Dienste, Handel, Geld-, Kredit- und Versicherungswesen); in Industrie und Gewerbe: Elektro- und Elektronikindustrie, Eisen- und Metallverarbeitung, Maschinen- und Stahlbau (Textildruck- und Aufschneidemaschinen, Druckmaschinen für Notenbanken, Getränkeautomaten), Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Brauereien, Fruchtsäfte, Rum, Großbäckereien, Nährmittel), Lederverarbeitung (Uhrbänder), chemisch-pharmazeutische Industrie, Kunststoffverarbeitung, Stein- und Keramikindustrie, Softwarefirmen, Technologiepark, Europäisches Designzentrum; Auslagerung der Betriebe aus der Stadt in die Industriezone Süd, im Norden der Stadt kleinere Industriezone vor allem mit Gewerbebetrieben.

Geschichte: Keltische und römische Funde am Spitalberg, in Untergoritschitzen und in der St. Veiter Vorstadt bezeugen eine frühgeschichtliche Besiedlung. Die von Herzog Hermann von Kärnten (1161-81) angelegte erste Siedlung lag im Norden beim Spitalberg an der Glan; als Markt um 1193 erwähnt. Herzog Bernhard gründete um 1250 weiter südlich die heutige Stadt (Stadtrecht 1320 erwähnt) am Schnittpunkt der Straßenverbindungen Völkermarkt- Villach und Friesach- St. Veit- Loiblpass (um den heutigen Alten Platz). Vor dem Westtor befand sich außerhalb der Stadtmauern die Burg. 1518 schenkte Kaiser Maximilian I. die 1514 zum größten Teil abgebrannte Stadt den Landständen (bis 1849 deren Besitz), Klagenfurt wurde Landeshauptstadt (vorher St. Veit an der Glan). 1534-94 Ausbau der Stadt zu einer neuzeitlichen Festung nach Plänen von D. de Lalio (1809/10 wurden die Befestigungsanlagen von den Franzosen geschleift, Reste des Villacher Tors, des Stadtgrabens und andere sind noch erhalten). 1527 wurde mit dem Bau des Lendkanals als schiffbare Verbindung zum Wörther See begonnen. Zentrum der neuen Stadtanlage wurde der rechteckige Neue Platz (südlich vom Alten Platz) mit dem Denkmal des Lindwurms als steinernem Symbol des Stadtwappens (Wahrzeichen der Stadt); die Straßen wurden geradlinig angelegt. 1529 erhielt Klagenfurt das Münzrecht. Zur Zeit der Reformation war Klagenfurt ein starkes Bollwerk der protestantischen Stände, die hier eine eigene evangelische Kirche (heutige Domkirche), eine adelige Landschaftsschule (später Sitz des ständischen Burggrafen, "Burg") und als prächtigen Repräsentationsbau das Landhaus (1574-94) errichteten (Sitzungssaal des Kärntner Landtags, Großer und Kleiner Wappensaal). Die Gegenreformation ab 1600 führte zur Ausweisung der protestantischen Bürger und Adeligen und trug mit dem Erliegen des Edelmetallbergbaus zum wirtschaftlichen Niedergang des Landes im 17. Jahrhundert bei. Nach dem Aufschwung von Triest wurde Klagenfurt ein wichtiger Hauptumschlagplatz der Monarchie. 1787 verlegte der Gurker Bischof seinen Sitz von Straßburg bzw. Schloss Pöckstein hierher, 1848/49 wurde Klagenfurt politisches Zentrum des Kronlands Kärnten; 1850 erhielt Klagenfurt ein eigenes Statut.

Die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war geprägt von der Entwicklung zur modernen Stadt: 1869 wurde die Eisenbahnlinie nach St. Veit eröffnet, später auch die Karawankenbahn nach Süden; die Stadtgräben wurden teilweise zugeschüttet, die Stadt dehnte sich zuerst vorwiegend nach Osten, dann auch nach Westen Richtung Wörther See aus, eine städtische Wasserleitung und eine moderne Infrastruktur wurden geschaffen (Landeskrankenhaus, 1895; Landesmuseum, Stadttheater, elektrische Straßenbahn).

Nach dem 1. Weltkrieg, der bereits die Entwicklung der Stadt gehemmt hatte, da sie im engeren Kriegsgebiet lag, erfolgte am 6. 6. 1919 die Besetzung Klagenfurts durch jugoslawische Truppen, die am 31. 7. wieder abzogen. Die interalliierte Abstimmungskommission für Kärnten hatte ab 21. 7. 1920 in Klagenfurt ihren Sitz; aufgrund des Abstimmungsergebnisses in der Zone A vom 10. 10. 1920 blieb die Zone B mit Klagenfurt ohne Volksabstimmung bei Österreich (Kärntner Volksabstimmung). In der 1. Republik wurde durch die Gründung der Wörther-See-Sportfeste der Tourismus gefördert. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde Klagenfurt durch Eingemeindung zahlreicher Nachbargemeinden zu "Groß-Klagenfurt"; die Stadtentwicklung war gekennzeichnet von neuen Volkswohnungen und nationalsozialistischen Prestigebauten (SS-Kaserne Lendorf); am 16. 1. 1944 begannen die alliierten Luftangriffe auf Klagenfurt, durch die 500 Menschen getötet und 60 % der Wohnungen zerstört oder beschädigt wurden. Ab 8. 5. 1945 wurde Klagenfurt durch britische Truppen besetzt.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden durch die Errichtung der Satellitenstadt Ost neue Wohnungen geschaffen; 1947-49 entstand in Klagenfurt das erste Fernheizkraftwerk Österreichs. Das Bildungswesen wurde ab den 50er Jahren stark ausgebaut (1957 Bundesgymnasium für Slowenen, 1970 Grundsteinlegung zur heutigen Universität Klagenfurt). Zusätzliche Attraktivität als Freizeit- und Fremdenverkehrsstadt gewann Klagenfurt durch die erste Fußgängerzone in Österreich (1961), die Sanierung des Wörther Sees (Trinkwasserqualität) und die Errichtung von Europapark und Minimundus. Durch die Stadterweiterung 1973 erhielt Klagenfurt seine heutige Ausdehnung. Seit den 70er Jahren kommt der Altstadtsanierung ein wichtiger Stellenwert zu (Europa-Nostra-Diplom 1981, 1984, 1995); seit 1977 wird in Klagenfurt (Geburtsstadt von I. Bachmann) der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Seit 1996 besitzt Klagenfurt eine Autobahnumfahrung.

Bauten: Der Bau des Doms wurde 1578 in Auftrag gegeben und 1582-91 (mit einem Bürgerspital, ab 1604 Jesuitenkolleg, 1775-1945 Kaserne, 1964 abgetragen; Neubau des Bürgerspitals 1613-16 weiter östlich) von den protestantischen Ständen als bedeutendster sakraler Bau der Reformationszeit in Österreich ausgeführt; 1604 von den Jesuiten übernommen, 1723 nach Brand wiederhergestellt, seit 1787 Domkirche: Wandpfeilerkirche mit Stuckaturen, barocke und moderne Wandgemälde (1928 von S. Lobisser), Hochaltar (1752) mit 2 Gemälden von D. Gran, Seitenaltarbild von P. Troger, barocke Kanzel (1726) und Gestühl, Rokokogitter. Stadthauptpfarrkirche (1692-97) mit 91,7 m hohem Turm (fertig gestellt 1709), Deckengemälden von J. A. Mölk (1761) und J. F. Fromiller sowie modernen Glasgemälden. Bürgerspitalskirche (1663) mit Hochaltarbild von J. F. Fromiller (1738). Elisabethinenkirche (1730) mit Kreuzgruppe aus Blei in der Gruft (vermutlich von B. F. Moll). Kreuzberglkirche (geweiht 1742) mit Grabkapelle in der Mitte und Wandgemälden von J. F. Fromiller; unterhalb der Kirche Kalvarienberg-Anlage. Priesterhauskapelle, 1768 von J. G. Hagenauer erbaut, nicht mehr erhalten. Gotisch-barocke Heiligengeistkirche (14. Jahrhundert, 1630) mit Rokokokanzel (1776). Marienkirche der Jesuiten (1613-24) mit Altarbild von J. F. Fromiller.

Das Landhaus entstand 1574-94 als ständischer Repräsentationsbau mit 2 Türmen und Laubengang (die alte Burg, 1252 erwähnt, war 1535 abgebrannt), Fassade 1739 barockisiert; im Großen und im Kleinen Wappensaal Wandgemälde von J. F. Fromiller (1739-60), im Landtags-Sitzungssaal Fresko von S. Lobisser (1928, Kärntner Abwehrkampf).

Am Neuen Platz: Palais Rosenberg (1581/82, ab 1650 Neubau durch die Rosenberg), seit 1918 Rathaus; Palais Porcia (16. Jahrhundert). Am Alten Platz: Altes Rathaus (um 1600) mit Renaissanceportal; spätbarockes Palais Goëss (vor 1738). Gurker Domkapitelhaus (16. Jahrhundert) mit spätgotischem Schnitzaltar und romanischem Tragaltar (12. Jahrhundert) in der Kapelle. Palais Christalnigg (1787) mit Biedermeier-Fassade (1839). Klassizistische Bischöfliche Residenz, 1769-76 von N. Pacassi für Erzherzogin Maria Anna († 1789, Tochter von Maria Theresia) erbaut. Stadttheater 1908-10 von F. Fellner dem Jüngeren und H. Helmer im Jugendstil (1996-98 renoviert und von G. Domenig erweitert) und Künstlerhaus 1914 von F. Baumgartner im Secessionsstil erbaut. In der Bahnhofshalle Fresken von G. Hoke (1956).

Denkmäler: Lindwurm-Brunnen (Auftrag für Lindwurm 1582 an U. Vogelsang, nach 1590 vollendet, Herkules 1636 von M. Hönel); Steinerner Fischer (1606); Dreifaltigkeitssäule (1680); Florianisäule (1781); Obelisk (1807); Maria-Theresia-Denkmal (1765 von B. Moll, nicht erhalten, heutiges Denkmal 1870 fertig gestellt); Sponheimer Brunnen (1948). - Strandbad und Schiffsstation am Wörther See; dort Minimundus (Modelle berühmter Bauwerke aus aller Welt).



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Klagenfurt: Lindwurm-Brunnen.




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Wappen von Klagenfurt.




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Klagenfurt: 1 Dom und Pfarrkirche St. Peter und Paul - 2 Stadthauptpfarrkirche St. Egyd - 3 Heiligengeistkirche - 4 Landhaus - 5 Altes Rathaus - 6 Haus "Zur goldenen Gans" - 7 Lindwurm-Brunnen - 8 Landesmuseum - 9 Landesgalerie - 10 Diözesanmuseum - 11 Robert-Musil-Literatur-Museum mit Ingeborg-Bachmann-Raum



Literatur: K. Torggler, Stadtrecht und Stadtgericht in Klagenfurt, 1937; A. Steiner, Klagenfurt, 1949; Klagenfurt, die Gartenstadt am Wörther See, 1954; H. Strutz, Klagenfurt, 1959; H. und O. Rudan, Das Stadttheater in Klagenfurt, 1960; Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt (Hg.), 450 Jahre Landeshauptstadt Klagenfurt, 1967; G. Moro (Hg.), Die Landeshauptstadt Klagenfurt. Aus ihrer Vergangenheit und Gegenwart, 2 Bände, 1970; S. Hartwagner, Klagenfurt-Stadt, ihre Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen, 1980; Magistrat der Stadt Klagenfurt (Hg.), Perspektiven 2000: Stadtentwicklungsplan Klagenfurt, 1989; L. Krainer, Klagenfurt, 1990; W. Deuer, Das Landhaus zu Klagenfurt, 1994; derselbe (Redaktion), 800 Jahre Klagenfurt, 1996.


Verweise auf andere Alben:
Foto-Album: Klagenfurt

 
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