Salons:

Sigmund Mayer, Die Wiener Juden, 1917

Die Szenerie und im allgemeinen auch die Tendenz war in allen von gleichem Charakter. Politik konnte man zwar in den Jahren zwischen 1850 und 1860 nicht treiben, die Diskussion musste sich also denjenigen Stoffen zuwenden, die sich aus dem Interesse an den Ereignissen in Wissenschaft, Literatur und Kunst ergaben. Die Gesellschaft in diesen Salons war demnach eine ästhetisierende, doch teilte sie sich nach Richtungen. In dem einen Teile, dem geistig distinguierteren, wurde die Aufmerksamkeit fast ausschließlich der Literatur, namentlich den neuen Erscheinungen der Popularwissenschaft, der bildenden Kunst zugewendet.

 

 

„Die Medicin"

Arthur Schnitzler,
Liebelei, 1895

Sigmund Mayer,
Die Wiener Juden, 1917