Mölkerbastei Die
Mölkerbastei gehört zu den wenigen Basteien, die im Zuge des Ringstraßenbaus
nicht geschleift (zerstört) wurden. Sie beinhaltet das Pasqualati-Haus, in
dessen vierten Stock der berühmte Komponist Ludwig von Beethoven zwischen
1804 und 1815 wohnte. Heute befindet sich dort eine Beethoven-Gedenkstätte.
Liebenberg-Denkmal Auf
dem Platz vor der Mölkerbastei befindet sich ein Obelisk, der zu Ehren des
Wiener Bürgermeisters Andreas von Liebenberg (1627 1683) 1890 errichtet
wurde. Liebenberg erwarb sich im Pestjahr 1679 Verdienste bei der Seuchenbekämpfung
und leitete während der 2. Türkenbelagerung die Verteidigung
der Stadt. Universität Die
Universität wurde zwischen 1873 und 1884 am ehemaligen Paradeplatz errichtet. Sie
wurde im Stil der italienischen Hochrenaissance und des Historismus errichtet.
Ihr Architekt war Heinrich Ferstel (1828 1883). Nach seinem Tod wurde der
Bau von Karl Köchlin (1828 -1894) vollendet. Bei der Eröffnung 1884
war auch Kaiser Franz Joseph I. anwesend. Die Universität war nicht nur eine
bedeutende Lehrstätte, sondern auch Symbol für die Werte des Großbürgertums
und für den sozialen Aufstieg durch Bildung. Auch viele Schriftsteller der
Wiener Moderne absolvierten dort ihr Studium. 1894 erhielt Gustav Klimt (1862
- 1918) den Auftrag, die Aula der Universität mit drei Deckenbildern auszustatten.
Die Benennung der drei Deckenbilder bezieht sich auf die jeweiligen Fakultäten:
"Philosophie", "Medicin" und "Jurisprudenz". Gustav
Klimt war ein bekannter und umstrittener Maler der Wiener Moderne. Aufgrund heftiger
Kritik von Kollegen und Universitätsprofessoren wurden die Deckenbilder wieder
entfernt. Rathauspark und
Rathaus An der Südseite der Universität
erstreckt sich der Rathauspark, wo u. a. seit 1905 ein Denkmal zu Ehren von Josef
Lanner (1801 1843) und Johann Strauß Vater (1804 1849) steht.
Ihre Kompositionen legten den Grundstein für die weltweite Berühmtheit
des Wiener Walzers. Häufig traten die beiden Musiker und auch Johann Strauß
Sohn (1825 1899) mit ihren Orchestern im Café Dommayer auf. (Siehe
Seitenblicke) Hinter dem Park liegt das
Rathaus, das neben dem Parlament und der Votivkirche zu den ältesten
Bauten der Ringstraßenzeit zählt. Es wurde zwischen 1872 und 1882 im
gotischen Stil gebaut und ist bis heute der Sitz des Wiener Bürgermeisters
und der Stadtverwaltung. Von 1897 bis zu seinem Tod 1910 war Karl Lueger (1844
1910) ein populärer Bürgermeister von Wien. Darum wurde der Abschnitt,
in dem sich das Rathaus befindet, von Franzensring in Dr. Karl Lueger Ring umbenannt.
Da Lueger und seine Christlichsoziale Partei jedoch auch antisemitische Einstellungen
vertraten, überlegt man zur Zeit eine weitere Umbenennung in Ingeborg Bachmann
Ring. Das neue Burgtheater Das
neue Hofburgtheater wurde im Stil der Renaissance gebaut und 1888 eröffnet.
Der Eröffnung wohnten u. a. Kaiser Franz Joseph I., der Kronprinz Rudolf,
König Milan von Serbien und der englische Thronfolger bei. Es war das erste
Gebäude am Ring mit elektrischer Beleuchtung. Die Architektur und Innenausstattung
sollte die Bedeutung Wiens und die Bedeutung des Burgtheaters gegenüber der
Konkurrenz betonen. Doch die Akustik war so schlecht, dass bald nach der Eröffnung
Umbauten vorgenommen werden mussten. Kurz nach der Eröffnung des Burgtheaters
wurde Max Burckhard (1854 - 1912) Direktor. Er führte preisgünstige
Vorstellungen am Sonntagsnachmittag ein, um das Theater für breitere Schichten
attraktiv zu machen. Auch öffnete er das Burgtheater für moderne Strömungen.
Auf seinem Spielplan standen naturalistische Dramen (Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann).
Es wurden Volksstücke (Ludwig Anzengruber, Ferdinand Raimund) gespielt. Bedeutend
war Burckhards Einsatz für zwei Autoren von Jung-Wien: Hugo von Hofmannsthal
(1870 - 1956) und Arthur Schnitzler (1862 - 1931). Arthur
Schnitzlers Drama Liebelei" 1895
wurde Schnitzlers Drama Liebelei" am Burgtheater uraufgeführt.
Das Thema des Stückes ist die Beziehung zwischen Mann und Frau. Es handelt
von zwei jungen Männern aus gutem Haus Fritz und Theo -, die das Leben
sehr leicht nehmen. Ihre beiden Freundinnen sind sehr unterschiedlich. Mizi hat
schon einige Liebeleien" hinter sich. Christine stammt aus der Wiener
Vorstadt und ist naiv. Treffpunkt der Paare ist u. a. die Junggesellenwohnung
von Theo. Im Mittelpunkt steht die tragische Beziehung zwischen Fritz und Christine.
Christine verliebt sich in Fritz, und auch Fritz entdeckt in Christine bald mehr
als eine Liebelei". Doch gibt es kein glückliches Ende für
die Beiden. Denn Fritz muss mit dem gekränkten Ehemann seiner ehemaligen
Geliebten ein Duell austragen und stirbt. Für Christine bricht eine Welt
zusammen. Die Anwesenheit zweier Mädchen
in der Wohnung eines unverheirateten Mannes galt in der damaligen Zeit als eher
anrüchiges Motiv. Kaiser Franz Joseph soll das Stück abgelehnt haben.
Doch nur wenige Kritiker sprachen von einem Skandal". Insgesamt schrieben
die Zeitungen positiv, und das Stück blieb bis 1910 auf dem Spielplan des
Burgtheaters. Wegbeschreibung Weiter
geht es vom Café Landtmann über den Franzensring (heute: Dr. Karl
Renner Ring) zum Volksgarten-Restaurant. |