Arthur
Schnitzler, Liebelei, 1895 1.
Akt (Mizi und Christine
besuchen Fritz und Theo in dessen Junggesellenwohnung) Christine:
Du bist aber mein Alles, Fritz, für dich könnt ich . . . sie
unterbricht sich Nein, ich kann mir nicht denken, dass je eine Stunde käm
wo ich dich nicht sehen wollte. So lang ich leb, Fritz - - Fritz:
unterbricht Kind, ich bitt dich . . . so was sag lieber nicht
. . . die großen Worte, die hab ich nicht gern. Von Ewigkeit reden
wir nicht . . . Christine
traurig lächelnd Hab keine Angst, Fritz . . . ich weiß
ja, dass es nicht für immer ist . . . Fritz:
Du verstehst mich falsch, Kind. Es ist ja möglich, lachend dass wir
einmal überhaupt nicht ohne einander leben können, aber wissen können
wirs ja nicht, nicht wahr? Wir sind ja nur Menschen. 2.
Akt (Fritz besucht
Christine zuhause. Sein Duell steht kurz bevor. Christine weiß nichts
davon.) Fritz: Komm
daher, zu mir sie ist bei ihm Du weißt ja doch nur eins, wie ich
dass du mich in d i e s e m Augenblick liebst . . . Wie sie reden will
Sprich nicht von Ewigkeit. Mehr für sich Es gibt ja vielleicht Augenblicke,
die einen Duft von Ewigkeit um sich sprühen. - . . . Das ist die einzige,
die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört . . . Er küsst
sie. Pause. Er steht auf. Ausbrechend O, wie schön
ist es bei dir, wie schön! . . . Er steht beim Fenster So weltfern
ist man da, mitten unter den vielen Häusern . . . so einsam komm ich
mir vor, so mit dir allein . . . leise so geborgen . . . 3.
Akt (Fritz ist
tot. Theo bringt Christine die Nachricht) Theodor:
Er ist im Duell gefallen. Christine:
Aufschrei Ah! . . . (...) Christine:
Warum hat er sich duelliert? (...) Theodor:
Niemand den Sie kennen. (...) Christine:
Ja für eine Frau . . . zu Mizi gewendet für d i e s e
Frau für diese Frau, die der g e l i e b t hat Und ihr Mann
ja, ja, ihr Mann hat ihn umgebracht . . . Und ich . . . was bin denn ich?
Was bin ich ihm gewesen . . .? Theodor . . . haben Sie denn gar nichts für
mich . . . hat er nichts niedergeschrieben . . . ? Hat er Ihnen kein Wort für
mich gesagt . . .? Haben Sie nichts gefunden . . . einen Brief . . . einen Zettel
. . . Theodor schüttelt den Kopf |