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Maria Dreieichen - Maria Rain (8/25)
Mariahilf, Kärnten Mariahilfberg

Mariahilf, Bezirk von Wien


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Wappen des 6. Wiener Gemeindebezirks Mariahilf.




Mariahilf, 6. Gemeindebezirk von Wien, 1,48 km2, 29.322 Einwohner (2006), am Steilhang gegen den Wienfluss gelegen (ursprünglich Weingärten und Lehmgruben); der untere Teil des Flusses wurde ab 1895 überwölbt und trägt den Naschmarkt (Grenze zum 5. Bezirk). Von der Mariahilfer Straße, die die Grenze zum 7. Bezirk Neubau bildet, führen Stiegenanlagen zum Steilabfall gegen den Wienfluss hinunter. Den Namen erhielt die 1660 um den Barnabitenfriedhof entstandene Ortschaft Mariahilf von einem Gnadenbild gleichen Namens (1660, eine Kopie des Passauer Gnadenbilds von L. Cranach dem Älteren), das sich heute in der Kirche Mariahilf befindet. 1862 wurden mit Mariahilf die ehemaligen Vorstädte Laimgrube, Windmühl- und Magdalenengrund ("Ratzenstadl") und Gumpendorf (urkundlich 12. Jahrhundert) vereinigt; später ging der Name auf den gesamten Bezirk über. Durch die Lage an der Straße nach Schönbrunn und an der ehemaligen Poststraße nach Linz entwickelte sich Mariahilf rasch. Es wurde ein typisch kleinbürgerlicher Bezirk, Sitz vieler Handwerker und Gewerbetreibender, vor allem für Modeartikel, weiters für Stahlmöbel, Gitter, Vorhänge, Spitzen, Strickwaren, Textilien und Schuhe. Die Bedeutung der Mariahilfer Straße wurde durch die Errichtung des Westbahnhofs 1857 und durch die Einbindung in das Straßenbahnnetz 1869 noch verstärkt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war sie mit der Errichtung zahlreicher Warenhäuser (Gerngroß, Herzmansky und andere) die bedeutendste Geschäftsstraße der Vorstädte und ist heute eine der Hauptgeschäftsstraßen Wiens mit großen Kaufhäusern. Die gründerzeitlichen, secessionistischen und modernen Häuser (Generali-Center, Herzmansky, C & A) prägen das Straßenbild. 1993 wurde die U-Bahn-Linie U3 bis zum Westbahnhof fertig gestellt und die Mariahilfer Straße neu gestaltet.

Mariahilfer Pfarrkirche, 1686-89 von S. Carlone erbaut, 1711-15 von F. Jänggl umgestaltet, Deckengemälde (1759-60) von J. Hauzinger und F. X. Strattmann, Altar von J. G. Dorfmeister. Vor der Kirche Haydn-Denkmal (1887), neben ihr Salvatorianerkolleg, ehemaliges Barnabitenkloster (1768-77 erbaut). Gumpendorfer Pfarrkirche (1765-70; Bilder von M. J. Schmidt); Laimgruber Pfarrkirche (1906/07, mit barocker Ausstattung vom Vorgängerbau); evangelische Gustav-Adolf-Kirche (1846-49 von L. Förster und T. Hansen). Monumentalbauten: Theater an der Wien (1798-1801), Raimundtheater (1893), Semperdepot (1877 nach Plänen von G. Semper und C. Hasenauer als Hoftheater-Dekorationsdepot erbaut, dann Depot der Bundestheater, seit Umbau 1994-96 von der Akademie der bildenden Künste genützt); Apollo Center (1904 als Varieté-Theater gegründet, 1929 zum ersten großen Tonfilmkino Wiens umfunktioniert, Umbau 1993 zu Mehrsaalkino mit größter Leinwand Österreichs, 34 x 18 m); Laboratorium für Chemie und Maschinenbau der Technischen Universität, ehemalige k. k. Kriegsschule (1865 vollendet, 1873 erweitert) und Chemie-Hochhaus der Technischen Universität Wien (1970); Zentralberufsschule (1911) und Jubiläumswerkstättenhof (1909); Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Flakturm im Esterházypark (1942-44, seit 1966 Haus des Meeres). - Restbestände der josephinischen und biedermeierlichen Vorstadtverbauung sowie bemerkenswerte Zinshäuser und Mietpalais des Historismus und des Jugendstils (Wohn- und Sterbehaus J. Haydns, Haydn-Museum; Bernhard-Ludwig-Haus, 1889; Ensemble O. Wagnerscher Mietshausbauten, 1899). Naschmarkt und Flohmarkt (zum Teil im 5. Bezirk) auf der Wienflussüberwölbung; Arik-Brauer-Haus (1994).


Literatur: F. Czeike, Mariahilf, Wiener Bezirkskulturführer, 1981; H. Kretschmer, Mariahilf, 1992; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, 5 Bände, 1992-97.


 
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