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Zugspitze - Zweitwohnsitz (20/25)
Zweig, Max Zweinitz

Zweig, Stefan


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Stefan Zweig. Foto.




Zweig, Stefan, * 28. 11. 1881 Wien, † 23. 2. 1942 Petropolis bei Rio de Janeiro (Brasilien; Selbstmord mit seiner 2. Frau), Erzähler, Dramatiker, Lyriker, Essayist, Übersetzer; in erster Ehe verheiratet mit Friderike Maria Zweig. Stammte aus großbürgerlich-jüdischer Familie, studierte in Berlin und Wien Philosophie, Germanistik und Romanistik. Bis 1914 Reisen in aller Welt, während des 1. Weltkriegs Tätigkeit im Wiener Kriegspressequartier, ging 1917 als überzeugter Pazifist vorübergehend in die Schweiz und lebte 1919-34 meist in Salzburg. Aus Protest gegen Schikanen im Zuge der Februarkämpfe 1934 wählte er London zum neuen Hauptwohnsitz, 1940 britischer Staatsbürger, 1941 Übersiedlung nach Brasilien.

Obzwar Kosmopolit und "Europäer", blieb Zweig zeitlebens ein Repräsentant alt-österreichischer Geistigkeit, sein Werk ist bestimmt von pazifistisch-humanistischem Gedankengut. Zunächst dem Wiener Impressionismus und der Neuromantik verpflichtet, errang er erste Erfolge als Lyriker ("Silberne Saiten", 1901) und wandte sich dann, beeinflusst von S. Freud und der Psychoanalyse, in novellistischer Erzählprosa den sexuellen Verwirrungen des zeitgenössischen Bürgertums zu ("Brennendes Geheimnis", 1913; "Amok. Novelle einer Leidenschaft", 1922; "Verwirrung der Gefühle", 1927). Internationale Erfolge feierte Zweig mit Romanbiographien, die im Gegensatz zur damals gängigen heroischen Biographie das "Heldentum einer inneren Überzeugung" gestalteten ("Marie Antoinette", 1932; "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam", 1934; "Maria Stuart", 1935; "Magellan", 1938); zu einem der meistverkauften Bücher seiner Zeit überhaupt wurde der Essayband "Sternstunden der Menschheit" (1927).


Weitere Werke: Lyrik: Die frühen Kränze, 1906; Die gesammelten Gedichte, 1924. - Romane: Ungeduld des Herzens, 1939; Rausch der Verwandlung, aus dem Nachlass herausgegeben von K. Beck, 1982; Clarissa. Ein Romanentwurf, aus dem Nachlass herausgegeben von K. Beck, 1992. - Biographien und Essays: E. Verhaeren, 1910; Drei Meister. Balzac, Dickens, Dostojewski, 1920; Romain Rolland, 1921; Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin. Kleist. Nietzsche, 1925; Drei Dichter ihres Lebens, 1928; Joseph Fouché, 1929; Die Heilung durch den Geist, 1931; Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen die Gewalt, 1936; Amerigo, 1944; Balzac, 1946. - Erzählungen: Der Zwang, 1920; Die Augen des ewigen Bruders, 1922; Angst, 1925; Kleine Chronik, 1929; Schachnovelle, 1941. - Dramen: Tersites, 1907; Das Haus am Meer, 1912; Der verwandelte Komödiant, 1913; Jeremias, 1917; Legende eines Lebens, 1919; Quiproquo, 1928 (mit A. Lernet-Holenia); Das Lamm des Armen, 1929. - Autobiographisches: Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten, 1937; Die Welt von Gestern, 1944. - Ausgaben: Gesammelte Werke in Einzelbänden, herausgegeben von K. Beck, 1981ff.; Tagebücher, herausgegeben von K. Beck, 1984; Briefwechsel mit Bahr, Freud, Rilke und Schnitzler, herausgegeben von J. B. Berlin und anderen, 1987; Briefe, herausgegeben von K. Beck, 4 Bände, 1995ff.; Die Monotonisierung der Welt. Aufsätze und Vorträge, herausgegeben von V. Michels, 1988.

Literatur: J. Strelka, S. Zweig. Freier Geist der Menschlichkeit, 1981; D. A. Prater, S. Zweig. Das Leben eines Ungeduldigen, 1981; D. A. Prater und V. Michels (Hg.), S. Zweig. Leben und Werk im Bild, 1981; H. Müller, S. Zweig, 1988; T. Haenel, S. Zweig, Psychologe aus Leidenschaft, 1995; I. Schwamborn (Hg.), Die letzte Partie. S. Zweigs Leben und Werk in Brasilien, 1999; S. Schmid-Bortenschlager (Hg.), S. Zweig lebt, 1999; Neue Österreichische Biographie.


 
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