TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Zoller, Peter - Zugmann, Gerald (2/25)
Zoller, Peter Zollfreizonen

Zollfeld


Zollfeld, Kärnten, Teil des Klagenfurter Beckens, langgestreckte Talebene (10 km) der Glan zwischen Klagenfurt und St. Veit, von kleinen Wäldern, Hügeln und einzelnen Sümpfen durchsetzt; alte Kulturlandschaft, durch viele Jahrhunderte die politische, religiöse und kulturelle Mitte Kärntens Die "heiligen Berge", zum Teil einst Stätten heidnischer Kulte, heute Ziel der Vierberge-Wallfahrt, begrenzen das Zollfeld: im Süden der Ulrichsberg, im Osten der Magdalensberg (Helenenberg), gegen Norden der Gößeberg (auch Veitsberg) und der Lorenziberg. Am Süd-Rand des Zollfelds liegt Maria Saal. Der Name Zollfeld scheint um das Jahr 1000 auf.

Das Zollfeld wies bereits in frühgeschichtlicher Zeit eine dichte Besiedlung auf. Erste bekannte Siedlungen gehören der Hallstattzeit an, eine urgeschichtliche Wallburg befand sich auf dem Maria Saaler Berg. Später folgten die Kelten; auf dem Magdalensberg lag eine keltisch-frührömische Bergstadt, von rund 2,5 km2 Fläche. Nördlich von Maria Saal legten die Römer die norische Provinzhauptstadt Claudium Virunum an. Spuren von 2 frühchristlichen Saalkirchen wurden auf dem nahen Gratzerkogel (503 m) ausgegraben. Nach der Völkerwanderung wurde die Bevölkerung vorübergehend wieder heidnisch. Chorbischof Modestus missionierte das Land erneut für Salzburg und errichtete um 750 zu Maria Saal eine Kirche. Um 830 erfolgte die Errichtung einer karolingischen Pfalz zu Karnburg (urkundlich 888). Nach der endgültigen Abtrennung Kärntens von Bayern wurde Kärnten 976 selbständiges Herzogtum. Aus dieser Zeit blieben im Zollfeld 2 bedeutende Denkmäler, betreffend die Einsetzung der Kärntner Herzöge, erhalten: der Herzogstuhl und der Fürstenstein (heute im Kärntner Landesmuseum in Klagenfurt).


Literatur: S. Hartwagner, Das Zollfeld, 1957; W. Neumann, Der Kärntner Herzogstuhl im Wandel der Geschichte, 1985.


 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion