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Rapid Wien - Ratzenböck, Josef (7/25)
Raschke, Rudolf Rastatt, Frieden von

Rassismus


Rassismus, begriffliche Neuschöpfung des 20. Jahrhunderts, umfasst alle Formen von Ablehnung bzw. Abwertung von Menschengruppen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer "Rassen"-Gruppe (Merkmalgruppe aufgrund angenommener gemeinsamer Abstammung). Im Rassismus spielen insbesonders pseudowissenschaftliche darwinistische Begründungen eine Rolle; entsprechend ihrer scheinbaren Durchsetzung im "Kampf ums Dasein" wurden europäische, insbesonders die so genannte "arische" Rasse als höherwertig, alle übrigen als minderwertig eingestuft, mit besonderer Minderbewertung von Juden ("semitische Rasse", Antisemitismus), Farbigen und Chinesen. In Österreich erlangte der Rassismus als "Rassenantisemitismus" (G. von Schönerer, J. Lanz von Liebenfels, die beide den jungen A. Hitler stark beeinflussten) besondere Bedeutung. Rechtlich wurde Rassismus erstmals kurzfristig im so genannten gleispachschen Studentenrecht 1930/31 an der Universität Wien wirksam (durch den Verfassungsgerichtshof aufgehoben), darin wurde Juden und "Mischlingen" die Mitgliedschaft in der "deutschen Studentennation" verboten. Gipfelpunkt des Rassismus in Österreich war die nationalsozialistische Herrschaft (Österreich 1938-1945) und die Vertreibung bzw. Tötung von Juden und "Zigeunern" (Roma). Durch die UNO-Menschenrechtskonvention (1948) ist Rassismus geächtet. Gleichwohl leben rassistische Anschauungen offenbar fort, wie sich am Attentat von Oberwart 1995 zeigte, bei dem 4 Roma getötet wurden. Ebenso zeigt sich Rassismus an kollektiven Feindbildern, denen in Österreich besonders die osteuropäischen Völker, wie Serben, Türken, Polen, Rumänen usw., ausgesetzt sind.


Literatur: W. Daim, Der Mann, der Hitler die Ideen gab, 21985; Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, 21993.


 
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