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Weinheber, Josef© Copyright Josef Weinheber. Foto, 1937. Weinheber, Josef, * 9. 3. 1892 Wien, 8. 4. 1945 Kirchstetten (Niederösterreich; Selbstmord), Lyriker, Erzähler, Essayist. Zunächst Gelegenheitsarbeiter und 1911-32 Postbediensteter. Studien der klassischen Poetik, ab 1919 Mitarbeiter der "Muskete", 1920 erster Lyrikband "Der einsame Mensch", Einfluss von A. Wildgans, R. M. Rilke und K. Kraus. Von 1931 bis zu deren Verbot 1933 war Weinheber Mitglied der NSDAP, von der er sich Unterstützung für seinen "Kampf" als Künstler erwartete; Freundschaft mit M. Jelusich und R. Hohlbaum. Mit seinen sprachlich wie formal beeindruckenden Gedichten "Adel und Untergang" (1934) avancierte er zu einem der angesehensten Lyriker der Zeit, populär wurde besonders der teilweise im Wiener Dialekt verfasste Band "Wien wörtlich" (1935). Heroische Metaphysik und die Opferrolle des Dichters bestimmten unter dem Nationalsozialismus sein künstlerisches Schaffen. Später erneuerte er seine Mitgliedschaft in der NSDAP, was nach zahlreichen Vorbehalten erst 1944 akzeptiert wurde. Körperlich und seelisch durch Alkoholismus zerrüttet, beging er beim Herannahen der Roten Armee in seinem Landhaus Selbstmord. Grillparzer-Preis 1941. Weitere Werke: Lyrik: Von beiden Ufern, 1923; Boot in der Bucht, 1926; Vereinsamtes Herz, 1935; O Mensch, gib acht!, 1937; Selbstbildnis, 1937; Zwischen Göttern und Dämonen, 1938; Kammermusik, 1939; Dokumente des Herzens, 1944; Hier ist das Wort, 1947. - Roman: Das Waisenhaus, 1924. - Ausgaben: Sämtliche Werke, herausgegeben von J. Nadler und H. Weinheber, 5 Bände, 1953-56; Sämtliche Werke, herausgegeben von F. Jenaczek, 3 Bände, 1970-96. Literatur: F. Feldner, J. Weinheber, 1965; A. Berger, Götter, Dämonen und Irdische: J. Weinhebers dichterische Metaphysik, in: Österreichische Literatur der 30er Jahre, herausgegeben von K. Amann und A. Berger, 1985; J. Weinheber, Ausstellungskatalog, St. Pölten 1992; A. Berger, J. Weinheber (1892-1945) - Leben und Werk, 1999.
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