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Weinbacher, Jakob - Weiskirchner, Richard (12/25)
Weinheber, Josef Weinsberger Wald

Weininger, Otto


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Otto Weininger. Foto.




Weininger, Otto, * 3. 4. 1880 Wien, † 4. 10. 1903 ebenda (Selbstmord), Philosoph. Galt den Zeitgenossen als früh vollendetes Genie, beherrschte viele Fremdsprachen und verfügte über eine umfassende, wenn auch eklektizistische und von Vorurteilen geprägte geistes- und naturwissenschaftliche Bildung. Entwickelte eine philosophisch-psychologische Theorie der Geschlechter, in deren Zentrum die wahrscheinlich von S. Freud übernommene These der menschlichen Bisexualität steht. Weininger wurde deswegen des Plagiats bezichtigt. Trotz jüdischer Abstammung antisemitisch eingestellt und Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung, nahm sich Weininger 23-jährig in Beethovens Sterbehaus das Leben und wurde damit endgültig zum Mythos stilisiert. Er beeinflusste nachhaltig die österreichische Geistesgeschichte (K. Kraus, E. Canetti, R. Musil, L. Wittgenstein) und wurde von den Nationalsozialisten zur Legitimierung ihres Antisemitismus benützt.


Werke: Geschlecht und Charakter, 1903 (281947); Über die letzten Dinge, 1904.

Literatur: E. Lucka, O. Weininger, 1905; G. Klaren, O. Weininger, 1924; J. Le Rider, Der Fall O. Weininger, 1985; C. Sengoopta, O. Weininger. Sex, Science, and Self in Imperial Vienna, 2000.


 
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