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NikolausbräucheNikolausbräuche, mit dem Fest des heiligen Nikolaus (6. Dezember) verbundene Volksbräuche. Die Legende des Heiligen (Bischof von Myra, um 350) enthält mit der Beschenkung von 3 armen Jungfrauen, der Rettung von 3 fahrenden Scholaren und eines in Seenot geratenen Schiffs Elemente der Lebensgeschichten gleichnamiger Heiliger (Abt Nikolaus von Sion, 564). Nikolaus ist der Patron der Kinder, Schüler und Seeleute. Seit der Übertragung der Reliquien nach Bari 1087 breitete sich der Kult rasch in Süd- und Westeuropa aus. Ausgehend von den Klosterschulen (Knabenbischofsfest) entwickelte sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts der Einkehrbrauch: begleitet von Schreckgestalten, Teufeln und Tiermasken (Habergeiß), prüft und beschenkt Nikolaus die Kinder. In der Gegenreformationszeit entstanden Stubenspiele, die bis heute in Mitterndorf (Steiermark) und in Tirol existieren. In Osttirol, dem angrenzenden Kärnten und in Salzburg werden große Krampusumzüge veranstaltet, bei denen der Nikolaus in den Hintergrund tritt. In Salzburg wird der Krampus neuerdings von den Perchten verdrängt. Literatur: K. Meisen, Nikolauskult und Nikolausbräuche im Abendlande, 1931; E. Hörander, Nikolausbräuche I und II, in: Österreichischer Volkskundeatlas, 5. Lieferung, 1974; W. Mezger, Sankt Nikolaus zwischen Katechese, Klamauk und Kommerz, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 1990. Verweise auf andere Alben:
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