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Mieminger Plateau - Militärgrenze (25/25)
Militärgeographisches Institut Mieminger Plateau - Militärgrenze

Militärgrenze


Militärgrenze, ehemalige Sicherheitszone gegen das Osmanische Reich, deren Anfänge bis 1522 zurückreichen. Am 5. 6. 1535 erlaubte Ferdinand I. 3000 serbischen Flüchtlingen (Uskoken), sich im Grenzraum niederzulassen und überließ ihnen als Gegenleistung für ständigen Militärdienst ein Stück Land als erbliches Lehen. Später wurden vorwiegend griechisch-orthodoxe Flüchtlinge aus türkisch besetzten Gebieten angesiedelt. Bis Ende des 17. Jahrhunderts verlief die Militärgrenze von der Adria bis zur Drau und wurde nach Abschluss der Türkenkriege (1683-99, 1716-17, 1737-39) weiter ausgebaut. Der 1750 km lange Grenzsaum bestand dann aus der kroatischen (ab 1578), der slawonischen (ab 1702), der Banater oder ungarischen (ab 1742) und der siebenbürgischen Militärgrenze (ab 1764). Die gesamte männliche Bevölkerung (Kroaten, Serben, Rumänen) war ab dem 20. Lebensjahr zu Militärdienst in den Grenzerregimentern verpflichtet, ihr Land blieb militärischer Lehensbesitz, war aber weitgehend abgabenfrei, die Gemeinden besaßen Selbstverwaltung. 1807 wurde die Grenze in 4 Generalate geteilt, 1850 wurden die Höfe in das Privateigentum übertragen. In Friedenszeiten war die Bewachung des Kordons (gegen Einschleppen von Seuchen und Schmuggel) Hauptaufgabe.

Die Grenzer zählten zu den besten Soldaten der Monarchie, während der Revolution 1848/49 standen sie aufseiten der kaiserlichen Regierung, bei den Kämpfen in Ungarn fiel ein Drittel der Mannschaften. 1849-66 war die Militärgrenze ein eigenes Kronland (200.000 km2, 1,010.000 Einwohner, 12 Städte, 9 Märkte, 1760 Dörfer), das dem Kriegsministerium unterstellt war, aus den Grenzern wurden 5 Linienregimenter gebildet.

Zur gleichen Zeit begann die Auflösung, 1851 wurde die siebenbürgische Militärgrenze, nach dem ungarischen Ausgleich 1873 die Banater, 1878 die kroatische, bis 1881 auch die slawonische Militärgrenze aufgehoben, die Gebiete wurden Ungarn einverleibt.


Literatur: H. Kerchnawe, Die alte k. k. Militärgrenze, 1939; G. E. Rothenberg, Die österreichische Militärgrenze in Kroatien 1522-1881, 1970 (englisch 1960/66); J. Amstadt, Die k. k. Militärgrenze, 2 Bände, Dissertation, Würzburg 1969; N. von Preradović, Des Kaisers Grenzer, 300 Jahre Türkenabwehr, 1970; Die k. k. Militärgrenze, Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums 6, 1973; W. Wagner, Die Militärgrenze, in: Die Habsburgermonarchie 1848-1918, Band 5 (Die bewaffnete Macht), 1987.


 
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