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Floningzug - Flyschzone (10/25)
Flotzinger, Rudolf Flügelaltar

Flüchtlinge


Flüchtlinge: "Wer sich aus wohlbegründeter Furcht, aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder der politischen Gesinnung verfolgt zu werden, außerhalb seines Heimatlandes befindet", ist nach der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, der Österreich 1955 beitrat, Flüchtling.

Im Zuge der nach dem 2. Weltkrieg stattfindenden Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Polen, der damaligen ÈSR und Ungarn integrierte Österreich nach 1945 237.932 Volksdeutsche. Danach war Österreich mit 3 großen Fluchtwellen konfrontiert: 1956 mit der Flucht von 180.432 Ungarn (Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes), 1968 mit der Flucht von rund 162.000 Tschechen und Slowaken (im Zuge der gewaltsamen Beendigung des Prager Frühlings) und 1981 mit der Flucht von 33.142 Polen (nach der Verhängung des Kriegsrechts). Abgesehen von diesen 3 Fluchtwellen lag die Zahl der Flüchtlinge bis Mitte der 80er Jahre zwischen rund 2000 und 10.000 pro Jahr. Im Zuge der politischen Öffnung Osteuropas stieg die Zahl der Flüchtlinge und erreichte mit 27.306 Asylanträgen 1991 einen Höchstwert. Als Reaktion auf den Fall des Eisernen Vorhangs und der darauf folgenden Wanderungswelle wurde das Asylgesetz von 1991 beschlossen. Mit dessen Inkrafttreten und durch weitere Begleitmaßnahmen (zum Beispiel Grenzschutz) nahm die Zahl der Flüchtlinge rasch ab.

1994 befanden sich zusätzlich aufgrund des Krieges im ehemaligen Jugoslawien rund 60.000 Flüchtlinge aus dieser Region in Österreich. Diesen gewährt Österreich vorübergehendes Aufenthaltsrecht ("De-facto-Flüchtlinge"). Bis Ende der 80er Jahre genoss Österreich international hohes Ansehen als asylgewährender Staat. Der Versuch, möglichem Asylmissbrauch vorzubeugen, hat zu einer restriktiveren Asylpraxis geführt, die durch Organisationen wie amnesty international kritisiert wurde.


Flüchtlingszustrom nach Österreich
19856.72419966.991
19868.63919976.719
198711.406199813.805
198815.790199920.129
1989 21.882 2000

18.284

1990 22.789 2001

30.127

1991 27.306 2002

39.354

1992 16.238 2003

32.359

1993 4.744 2004

24.461

1994 5.082 2005

22.461

1995 5.920
(ohne Kriegsvertriebene aus dem ehem. Jugoslawien)



Literatur: K. Althaler und A. Hohenwarter (Hg.), Torschluß. Wanderungsbewegungen und Politik in Europa, 1992; R. Buchegger (HG.), Migranten und Flüchtlinge, 1999; S. Berger (Hg.), Zerstörte Hoffnung - gerettes Leben, 2002.


 
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