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Erbse, Heimo - Ermacora, Felix (9/25)
Erdefunkstelle Erdödy, Magnatengeschlecht

Erdgas


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Erdgas-Pipeline (Barbarabrücke) über die Donau bei Fischamend, NÖ.




Erdgas besteht mit einer gewissen Variabilität aus leichten Kohlenwasserstoffen (Methan, Äthan, Propan, Butan), CO2, H2S und N2. Erstmals wurde der heute bundeseigene Rohstoff 1844 im Gebiet des Wiener Ostbahnhofs gefunden. 1892 folgten Funde bei Wels.

Erdgas wird im Erdölgebiet (Erdöl) als "Nassgas" (in Erdöl gelöst) und als "Trockengas" (aus reinen Erdgaslagerstätten) gefördert, beide werden unter dem Begriff "Naturgas" zusammengefasst. Die systematische Verwertung des Erdgases begann aber erst mit der Übernahme der Erdölproduktion durch Österreich 1955 (OMV AG).

Die bedeutendsten Erdgasfelder liegen im Wiener Becken (Molassezone): Matzen, Zwerndorf, Höflein, weiters Puchkirchen, Pfaffstätt, Friedburg und Atzbach in Oberösterreich 1999 verzeichnete die OMV 660 Erdgaslagerstätten in Österreich. Mit dem Feld Höflein (2700-3000 m tief) liegt ein erstes Feld mit wirtschaftlicher Förderbarkeit unter den Alpen vor.

Von großer Bedeutung sind die Gasvorkommen in den kalkalpinen Schichten im Untergrund ("Stockwerksbau") des Wiener Beckens. Im Zuge der Erforschung der geologisch kompliziert gebauten Stockwerke des Wiener Beckens wurde bei der Bohrung Zistersdorf ÜT 1a in einer Tiefe von 7544 m ein großes Gasvorkommen entdeckt (1,3 Millionen Kubikmeter proTag), das aber nicht gefördert werden konnte. Die in unmittelbarer Nähe durchgeführte Bohrung Zistersdorf ÜT 2a, die am 31. 5. 1983 eine Tiefe von 8553 m erreichte (tiefste Kohlenwasserstoffbohrung in Europa), konnte dieses Gasvorkommen nicht wieder antreffen.

Österreich hat mit der Trans-Austria-Gasleitung (TAG, von Baumgarten an der March, Niederösterreich, bis Arnoldstein, Kärnten) und der West-Austria-Gasleitung (WAG, von Baumgarten an der March bis in die Gegend von Passau, Deutschland) Anteil am europäischen Gasleitungsnetz. Diese Leitungen dienen seit 1968 nicht nur als Transitleitungen für russisches Erdgas, sondern transportieren auch Gas für die heimische Versorgung.

Als Erdgasspeicher werden teilweise ausgeförderte unterirdische Lagerstätten in Tiefen zwischen 500 und 1200 m verwendet. Die wichtigsten sind: Matzen, Puchkirchen, Tallesbrunn, Schönkirchen-Reyersdorf, Thann und Zwerndorf.

Die Erdgasreserven ("sicher und wahrscheinliche gewinnbar") betrugen 1997 20,3 Milliarden Kubikmeter. Der Erdgasverbrauch stieg in Österreich von 1980 bis 1997 von 4,4 Milliarden Kubikmeter auf 7,4 Milliarden Kubikmeter pro Jahr; 1997 konnten rund 19 % des österreichischen Erdgasbedarfs aus heimischen Quellen abgedeckt werden.


Literatur: F. Brix und O. Schultz (Hg.), Erdöl und Erdgas in Österreich, 21993.


 
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