Hinweis: Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU. Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.
VOEST, Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AGVOEST, Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG, Linz: Am 4. 5. 1938 als Tochtergesellschaft der Reichswerke in Berlin gegründet ("Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten ,Hermann Göring´ Linz"), im Mai 1938 mit der Alpine Montan AG zu einer Firma verschmolzen. Im Juli 1938 begann der Bau der Hütte Linz, am 1. 10. 1941 wurde der 1. Hochofen angeblasen, bis 1944 wurden 3 weitere Hochöfen fertiggestellt. Auf dem Werksgelände wurde auch der Rüstungsbetrieb "Eisenwerke Oberdonau AG" erbaut. Ab Juli 1944 wurden die Anlagen durch Bombardierung zerstört, 1945 als deutsches Eigentum von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. 1946 wurde der seit Juli 1945 "Vereinigte österreichische Eisen- und Stahlwerke AG" (VÖEST) genannte Betrieb von der Alpine Montan AG getrennt, verstaatlicht und von der amerikanischen Besatzungsmacht den österreichischen Behörden übergeben (verstaatlichte Industrie). Ab 1947 nahm die VÖEST als Blechhersteller einen großen Aufschwung und wurde zum exportorientierten Paradeunternehmen der verstaatlichten Industrie. Besonders die Entwicklung des LD-Verfahrens brachte große Vorteile. 1973 wurde die nunmehrige VOEST mit der Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft zur VOEST-Alpine AG zusammengeschlossen, die der Österreichischen Industrieverwaltungs-AG (ÖIAG, Österreichische Industrieholding AG) unterstellt war. Die in den folgenden Jahren beginnende Stahlkrise mit schrumpfenden Märkten führte ab 1975 zu Personalabbau (Frühpensionierungen) und Versuchen, durch Finalproduktion (Industrieanlagenbau), Beteiligung an vielen Firmen und neuen Produkten (Elektronik), Auslandsinvestitionen (Stahlwerk Bayou in den USA) und Gründung der Handelsfirma Intertrading neue Märkte zu erschließen. Dies führte 1985 zu schweren Verlusten (VOEST-Alpine AG 11,1 Milliarden Schilling, Intertrading 2,4 Milliarden Schilling) und zur Umstrukturierung des Betriebs. Die Beschäftigtenzahl ging bei der VOEST-Alpine AG 1980-85 von 41.900 auf 38.100 zurück, der Gesamtkonzern wurde von 79.400 auf 69.700 Mitarbeiter verkleinert; gleichzeitig stieg der Umsatz bei der VOEST-Alpine AG (ohne Intertrading) von 32,9 Milliarden Schilling auf 46,9 Milliarden Schilling, der Gesamtkonzern erhöhte seinen Umsatz in diesem Zeitraum von 58 Milliarden Schilling auf 97 Milliarden Schilling (konsolidierter Weltumsatz). 1988/89 wurde die VOEST-Alpine AG in 6 Branchenholdings aufgeteilt: VOEST Alpine Stahl AG; Stahl Linz Ges. m. b. H.; Maschinen- und Anlagenbauholding AG; Industrieanlagenbau Ges. m. b. H.; Bergbau Holding AG; Machinery, Construction & Engineering Ges. m. b. H. Die VOEST Stahl Linz AG setzte die ehemalige VOEST in Linz fort, 1990-92 war sie eine Branchengruppe der Austrian Industries AG. Im Zuge des Privatisierungsgesetzes von 1993 wurde die Austrian Industries AG im Wesentlichen in 3 Konzerne zerlegt: VA Technologie AG, Böhler-Uddeholm AG und VOEST-ALPINE STAHL AG. Weitere bedeutende Unternehmen, die aus dem VOEST-Konzern hervorgingen, sind VAE AG, TAMROCK VOEST-ALPINE Bergtechnik Ges. m. b. H. und VAMED AG. Literatur: F. Summer, Das VOEST-Debakel, 1987; Geschichte der VOEST, herausgegeben vom "Geschichte Club VOEST", 1991. Verweise auf andere Alben:
|