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Politische KulturPolitische Kultur, bezeichnet das Verhältnis der Bevölkerung zum politischen System und die Handlungsweise der politischen Funktionäre. In den späten 40er und in den 50er Jahren wurde für Österreich der Begriff der "versäulten Konkordanzdemokratie" geprägt: Es bestand eine starke Bindung an ausgeprägte politische Lager und bei den politischen Eliten starke Konsensorientierung und Kooperationsbereitschaft. Die 60er und 70er Jahre gelten als Phase der "begrenzten Konkurrenz- und Beteiligungsdemokratie": Abnehmende Parteiidentifikation und die zunehmende Hinwendung zu unkonventionellen Zusammenschlüssen lockerten die politischen Lager auf. Ab Mitte der 80er Jahre nahm die politische (Wähler-)Mobilität zu. Die Phase der "Erosion und des Unbehagens" steht unter anderem für vermehrte sporadische, themenbezogene, nichtinstitutionalisierte Partizipationsformen, aber auch für geringere Wahlbeteiligung und abnehmende Akzeptanz staatlicher Kontrolle und Intervention. Zunehmende Parteien- und Politik(er)verdrossenheit entfernen die Bürger vom etablierten politischen Geschehen und erhöhen das Protestpotential. Literatur: P. Ulram, Hegemonie und Erosion, 1990.
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