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Marchet, Gustav© Copyright Gustav Marchet. Foto, 1914. Marchet, Gustav, * 29. 5. 1846 Baden (Niederösterreich), 27. 4. 1916 Schlackenwerth (Ostrov, Tschechische Republik), Hochschulprofessor (Verwaltungs- und Rechtslehre), Politiker. Ab 1869 an der Forstakademie Mariabrunn, ab 1872 Professor an der Hochschule für Bodenkultur in Wien (auch Rektor). 1891-97 und 1901-07 Reichsratsabgeordneter (Deutsche Fortschrittspartei, liberal). Führte als Unterrichtsminister (1906-08) das Realgymnasium als dem Gymnasium gleichberechtigte "Mittelschule" ein und schuf Erleichterungen bei Reifeprüfung und Leistungsbeurteilung. Verdienste auf dem Gebiet des Agrarrechts und der Sozialpolitik (unter anderem Alters- und Invalidenversicherung). Ab 1872 Kontakt zu F. W. Raiffeisen, dessen Ideen er vertrat (landwirtschaftliche Genossenschaften). Werke: Zur Organisation des landwirthschaftlichen Credites in Österreich, 1876; Der Kredit des Landwirthes, 1878; Studien über die Entwicklung der österreichischen Agrarverhältnisse 1848-98, 2 Teile, 1889/99; Das Recht des Landwirthes, 2 Bände, 1890 (21900). Literatur: G. Bittner, Dr. G. Marchet, Dissertation, Wien 1950; Österreichisches Biographisches Lexikon; Neue Deutsche Biographie.
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