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Lateinische Sprache - Lausecker, Karl (23/25)
Laurentius von Schnifis Schnüffis, eigentlich Johannes Martin "Laurin"

Lauriacum


Lauriacum, bedeutende römische Siedlung im Bereich von Lorch, in zahlreichen antiken Quellen erwähnt (Tabula Peutingeriana, Itinerarium Antonini, Notitia Dignitatum, Ammianus Marcellinus, Codex Theodosianus, Codex Iustinianus, Passio Floriani, Martyrologium Hieronymianum, Vita Severini). Bereits 1321 wird von der Entdeckung eines Inschriftensteins berichtet, 1765 vom Fund eines römischen Mosaikbodens; Grabungen finden seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Funde im Museum Lauriacum in Enns.

Schon im 1. Jahrhundert bestand eine kleine Siedlung, aus der Mitte des 2. Jahrhunderts stammt das einzige erhaltene römische Deckenfresko Österreichs. Um 200 n. Chr. errichtete die 2. Italische Legion das Legionslager mit 539 m Länge und 398 m Breite. Der vorgelagerte Graben ist streckenweise noch erhalten. In der Spätantike Sitz des Legionskommandanten der 2. Italischen Legion (praefectus legionis secundae Italicae) und eines Flottenkommandanten (praefectus classis Lauriacensis). Westlich des Lagers entstand eine planmäßig angelegte Zivilsiedlung, die wohl 212 zur autonomen Stadt (municipium) erhoben wurde. 341 war Kaiser Constantius in Lauriacum

In Lauriacum ist der heilige Florian, der einzige namentlich bekannte frühchristliche Märtyrer Österreichs, am 4. Mai 304 in die Enns gestürzt worden. Aus einer kleinen frühchristlichen Kirche im ehemaligen Lagerspital hat sich im Mittelalter die 1792 abgebrochene Kirche Maria am Anger entwickelt. Unter der St. Laurenz-Basilika von Lorch konnte eine in einem antiken Repräsentationsbau errichtete frühchristliche Kirche nachgewiesen werden, in der möglicherweise die Reliquien der Gefährten des heiligen Florian verehrt worden sind. In der Vita Severini wird Constantius, der einzige namentlich bekannte Bischof von Lauriacum, erwähnt. Der Name "Lauriacum" stammt aus dem Keltischen, über "Lorahha" bzw. "Loriaca" (791) wurde er zum heutigen "Lorch".


Literatur: H. Vetters, Lauriacum, 1977; G. Winkler, Lorch in der Römerzeit, 1981; Severin. Zwischen Römerzeit und Völkerwanderung, Ausstellungskatalog, Enns 1982; laufende Berichte in den Mitteilungen des Museumvereins Lauriacum.


 
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