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Geographie - Gerichtsbezirk (1/25)
Geographie - Gerichtsbezirk Geographische Gesellschaft, Österreichische

Geographie


Geographie, Wissenschaft von der Umwelt des Menschen und den wechselseitigen Beziehungen zwischen Umwelt und Gesellschaft. Umwelt wird als natürlich vorgegeben (Naturlandschaft) oder gesellschaftlich überformt verstanden (Kulturlandschaft). Der Geographie kommt es auf die Erfassung einmaliger räumlicher Strukturen, besonders jedoch auf die Analyse regelhafter Zusammenhänge an. Die Geographie versteht sich als eine empirische Integrativwissenschaft, die sowohl naturwissenschaftliche als auch gesellschaftswissenschaftliche Aspekte berücksichtigt.

Der österreichische Beitrag an der geographischen Erforschung der Erde ist beachtlich. Die Geographie ist an den Universitäten Österreichs seit Mitte des 19. Jahrhunderts verankert. 1851 wurde an der Universität Wien die 1. Lehrkanzel für Physische Geographie errichtet; Graz folgte 1867, Innsbruck 1880. 1885 erhielt Wien eine 2. Lehrkanzel (für Kulturgeographie). Aus dem 1853 gegründeten Geographischen Kabinett ging 1885 das Geographische Institut, das beide Lehrkanzeln vereinigt, hervor. 1856 war die "Geographische Gesellschaft in Wien" (jetzt "Österreichische Geographische Gesellschaft") entstanden, die (besonders vor 1918) auch Forschungsreisen organisierte und finanzierte. Gegenwärtig sind geographische Lehrkanzeln an den Universitäten Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt eingerichtet.

Ein Kerngebiet der Physischen Geographie ist in Österreich die Geomorphologie. International anerkannte Arbeiten wurden auf dem Gebiet der klassischen alpinen Morphologie von J. Sölch, H. Spreitzer, A. Leidlmair, T. Pippan und E. Seefeldner vorgelegt. Im Bereich der Quartärmorphologie sind die Arbeiten von L. Weinberger, H. Kohl, Hans Fischer, Julius Fink, K. Wiche, H. Bobek, H. Spreitzer, E. Lichtenberger, H. Kinzl, H. Paschinger, H. Heuberger, F. Fliri und G. Patzelt hervorzuheben. Beachtenswerte wissenschaftliche Leistungen wurden auf dem Gebiet der Gletscherkunde (H. Kinzl, H. Paschinger, H. Heuberger und H. Slupetzky), der Lössforschung (besonders A.Penck, G. Götzinger und J. Fink) und der Witterungsklimatologie (F. Fliri, H. Wakonigg) erbracht.

Führende Vertreter der Kulturgeographie und der Länderkunde wurden neben A. Supan und N. Krebs vor allem die Wiener Lehrkanzelinhaber E. Oberhummer, H. Hassinger, H. Bobek und E. Lichtenberger. International anerkannte Leistungen wurden auf dem Gebiet der Sozialgeographie (H. Bobek), der Stadtgeographie (E. Lichtenberger), der Bevölkerungsgeographie (H. Kinzl) und der Agrargeographie (E. Arnberger, F. Fliri, A. Leidlmair) erreicht.


Literatur: E. Lichtenberger, Forschungsrichtungen der Geographie Das österreichische Beispiel 1945-1975, in: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft 117, Wien 1975.


 
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