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Ballett


Ballett: Wurden im Mittelalter Tanz, Pantomime, Schauspiel und Musik weitgehend durch bunt gemischte Truppen von Schaustellern und Vaganten ausgeführt, so erfolgte in der frühen Neuzeit eine rasche Spezialisierung. Das Ballett als die spezielle Form des Bühnentanzes wurde in Frankreich bereits im 16. Jahrhundert selbständig (Ballet de cour), blieb aber im Einflussbereich der italienischen Musiker bis in das 18. Jahrhundert mit der Oper verbunden, wenn auch sehr bald eine Trennung in Sänger und Tänzer erfolgte (pantomimische Tanzszenen, wie sie vor allem von den italienischen Renaissancehöfen bekannt sind, sind auch vom Hof Rudolfs II. überliefert). Das 1. Wiener Ballett tanzten 1622 die Hofdamen der Kaiserin Eleonore, Gattin Ferdinands II. Einen 1. Höhepunkt erlebte das höfische Ballett unter Kaiser Leopold I. Ballettkomponisten dieser Zeit waren J. W. Ebner, J. H. Schmelzer, J. J. Hoffer und N. Matteis; die oft erwähnten Rossballette (das berühmteste, "La contesa dell´aria e dell´aqua", wurde anlässlich der 1. Hochzeit Leopolds I. 1667 aufgeführt) sind eine manieristische Weiterentwicklung des ritterlichen Turniers. Unter Maria Theresia und Joseph II. kam es zu einem deutlichen Einfluss französischer Balletttradition in Wien, vor allem unter den Ballettmeistern A. Philibois, F. Hilverding, J. G. Noverre und G. Angiolini; die beiden Letzteren "erfanden" gemeinsam mit C. W. Gluck und dem damaligen Direktor des Hofburgtheaters G. Durazzo das "Handlungsballett" (Ballet en action), welches stark von der französischen Tanzsprache beeinflusst ist und eine der Grundlagen der heutigen Balletttradition bildet.

Im 19. Jahrhundert traten einzelne Tänzerpersönlichkeiten, wie Maria und Salvatore Viganò (für die L. van Beethoven die Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus" schrieb), Maria Taglioni und Fanny Elßler, hervor; J. Bayer schrieb die Musik zur "Puppenfee" (Uraufführung 1888 in der Choreographie von J. Hassreiter). Den Übergang vom romantischen Ballett zu den freieren Formen des 20. Jahrhunderts und zum Ausdruckstanz prägten G. Wiesenthal und ihre Schwestern Elsa und Berta.

Höhepunkte der Ballettkunst in der Zwischenkriegszeit waren die Choreographien von H. Kröller zu den Balletten "Josephs Legende" (mit W. Fränzl als Joseph) und "Schlagobers" (unter anderem mit R. Raab) von R. Strauss sowie G. Wiesenthal mit "Der Taugenichts in Wien". Mit M. Wallmann übernahm 1934 eine Vertreterin des Modernen Tanzes die Leitung des Staatsopernballetts. Herausragende Persönlichkeiten des Balletts in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts waren E. Hanka und R. Nurejew.


Literatur: F. Ruziczka, Das Wiener Opernballett, Dissertation, Wien 1948; P. Keuschnig, N. Matteis junior als Ballettkomponist, Dissertation, Wien 1968; A. Oberzaucher (Zusammenstellung), Wiener Staatsopernballett. 1622-1997, 1997.


Verweise auf andere Alben:
Musikgeschichte: Roßballett der Spanischen Reitschule,
Christoph Willibald Gluck: Don Juan,

 
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