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Ludwig Salvator, Erzherzog von Österreich - Lunz am See (23/25)
Lunéville, Frieden von Luntz, Victor

Lungau


Lungau, Salzburg, Hochgebirgslandschaft an der oberen Mur, bildet den Südosten von Salzburg und administrativ den politischen Bezirk Tamsweg (1019 km2, 20.622 Einwohner); Quellgebiet der Mur, zwischen den Niederen Tauern im Norden und Westen und der Hafnergruppe der Hohen Tauern und den Gurktaler Alpen im Süden; nach Osten ist der Lungau zur Obersteiermark hin geöffnet. Alte Passstraßen führen im Nordwesten über den Radstädter Tauernpass (von Mauterndorf nach Radstadt), im Süden über den Katschberg (1641 m). Parallel dazu Tauernautobahn mit Tauern- (6401 m) und Katschbergtunnel (5439 m) bei St. Michael. Die 8 Lungautäler sind von Hochgebirgen umsäumt. Alle Siedlungen (mit Ausnahme der Gemeinde Ramingstein) über 1000 m; großteils in der nach 1000 einsetzenden Rodungsperiode entstanden. Der von Westen nach Osten verlaufende Mitterberg teilt den Lungau in den nördlichen und südlichen Gau. Im Norden sind um Tamsweg, den Hauptort, die Täler speichenförmig angeordnet (Taurach-, Weißpriach-, Lignitz-, Göriach- und Lessachtal), die das Gebiet zwischen den Niederen Tauern und dem Murtal in Talschaften aufgliedern. Der südliche Gau (Hauptort St. Michael im Lungau) umfasst das Zederhaus- und das Rotgüldental mit dem Murwinkel sowie Bundschuh. Das Klima ist relativ kontinental mit strengem Winter ("österreichisches Sibirien"); der Sommer zeichnet sich durch großen Gegensatz zwischen Tages- und Nachttemperaturen aus. - Die Besiedlung des Lungaus reicht in die Bronzezeit zurück, eine wesentliche Dauerbesiedlung wird durch die Funde erst für die Römerzeit bewiesen; im 7. Jahrhundert slawisch besiedelt und Teil von Karantanien, ab 1213 Besitz des Erzbistums Salzburg, aber lange von Friesach aus verwaltet. - Wirtschaftlich strukturschwache Problemregion. Merklicher Rückgang von Alm- und Forstwirtschaft seit den 60er Jahren, Bedeutung von Fremdenverkehr, verarbeitendem Gewerbe, Industrie (Holzverarbeitung) und Dienstleistungssektor. Größte Siedlungen: Tamsweg, St. Michael im Lungau, Mariapfarr, Ramingstein und Mauterndorf. Durch die abgeschiedene Lage Bewahrung von Brauchtum und Tracht (Samsonumzug, Preberschießen, Perchtenlauf, Prangstangen, Kasmandlfahrten).


Literatur: Amt der Salzburger Landesregierung, Entwicklungsprogramm Lungau, 1979; W. Bischofer, Lungau - Region mit vielen Problemen: Bevölkerungs- und Arbeitsmarktentwicklung von 1971-1986, 1987; E. Hubatschek, Almen und Bergmähder im Oberen Lungau 1939-1984, 31988; E. Kaner, Führer durch den Lungau, 1992; E. Katschner und andere, Die schönsten Bergtouren im Lungau und Nockgebiet mit beigelegtem Tourenheft, 1994.


 
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