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Koenig, Otto - Kolb, Viktor (14/25)
Koglmann, Franz Kohlental

Kohle


Kohle: Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde vorwiegend Holzkohle (auch in der Eisenindustrie der Steiermark) verwendet. Ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die Erschließung vieler Lagerstätten von Braun- und Steinkohle in Oberösterreich (Hausruck), in Niederösterreich (Thallern, Statzendorf, Lunzer Schichten), in der ganzen Steiermark (Seegraben, Fohnsdorf, um Eibiswald, lignitische Braunkohle bei Köflach und Voitsberg, Steinkohle im Ennstal, Anthrazit auf der Turracher Höhe) und im Burgenland (Tauchen). Die gewaltigen Lagerstätten der Monarchie in Nordmähren und Schlesien versorgten vorwiegend Industrie und Eisenbahn. Als Ersatz für diese wurden nach 1918 und nach 1945 bis dahin eingestellte oder gefristete Kohlevorkommen wieder genützt. Mit dem Wiederbeginn der Importe, dem Strukturwandel auf dem Energiesektor zu Erdöl und Erdgas sowie dem Ausbau der Wasserkräfte nahm die Rentabilität des Abbaus ab und die Förderung wurde in vielen Fällen eingestellt: in Ratten (Steiermark) 1960, in Seegraben bei Leoben die seit 1606 betriebenen Grube 1964, in Grünbach am Schneeberg (1827-50 im Tagbau, danach im Tiefbau, Förderung 1951 172.000 t, insgesamt 11 Millionen Tonnen) 1965, in St. Stefan im Lavanttal 1968, in Fohnsdorf (tiefster Stollen der Welt, 1.130 m) 1978. Zur Sicherung des Bestands der restlichen Kohlegruben wurden kalorische Kraftwerke (Köflach, Timelkam 1925) errichtet. Dies gelingt nur in Köflach (Reserve 30 Millionen Tonnen im Tagbau), im Hausruckgebiet wurde von der seit 1856 bestehenden Wolfsegg-Traunthaler AG (Förderung 1980 435.000 t mit 1629 Bergleuten) das Bergwerk Ampflwang 1995 geschlossen. 1994 wurden in Österreich 980.000 t Kohle gefördert. Der größte Verbraucher ist das Kraftwerk Dürnrohr (Niederösterreich), das mit polnischer Steinkohle (täglich 6.000 t, jährlich über 1 Millionen Tonnen) betrieben wird.


Literatur: H. Lackner, Kohlenbergbau und Technik, Dissertation, Graz 1980; A. Weiß, Kohlenbergbau in der Steiermark, in: Kohle und Glas, Ausstellungskatalog, Bärnbach 1988; A. Kusternig (Hg.), Bergbau in Niederösterreich, Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 10, 1987.


 
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