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Haydinger, Franz - Heeresministerium (14/25)
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Heanzen


Heanzen (Heinzen, Hienzen, Hinzen), die deutschsprachigen Bewohner des südlichen und mittleren Burgenlands und von Randgebieten des ungarischen Komitats Ödenburg (Sopron); sie wanderten im 11. und 12. Jahrhundert ein. Die Herkunft des Namens ist umstritten, er wird einerseits als zum Gattungsnamen gewordener Vorname Heinz erklärt, der unter den Bauern dieser Gegenden sehr gebräuchlich gewesen sein soll (Heanzenland = Bauernland), andererseits wird er auf Kaiser Heinrich IV. zurückgeführt, unter dem die Siedler ins Land gekommen waren. Nach Auffassung von E. Kranzmayer und M. Hornung handelt es sich jedoch um einen bäuerlichen Spottnamen, der auf den häufigen Gebrauch von mundartlich "heanz" oder "hienz" für "jetzt" zurückgeht. Seit der Bildung und Benennung des Burgenlands verdrängt die neue Bezeichnung "Burgenländer" das Wort "Heanzen" immer mehr.

Die heanzischen Mundarten variieren regional sehr stark und haben sich lange rein erhalten, weil in der ungarischen Zeit des Burgenlands in den Schulen nicht Hochdeutsch gelehrt wurde. Heute weichen sie der allgemeinen österreichischen Umgangssprache; namentlich lässt sich wie in Niederösterreich eine Verdrängung der ui- durch die ua-Formen feststellen (Muida - Muada für "Mutter"). Volksdichtung der Heanzen sammelten die Mundartdichter J. Ebenspanger und J. R. Bünker, der erste bekannte Dialektdichter war J. Reichl.


Literatur: H. Neubauer, Mia Heanznleut, 1962.


 
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