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Bernhard, Thomas - Berufswettbewerbe (22/25)
Berufsreifeprüfung Berufsstruktur

Berufsschulen


Berufsschulen, bieten Teilzeitunterricht zur beruflichen Aus- und Fortbildung; ihre Vorläufer waren Sonntags- und Abendkurse ("Wiederholungsschule", "Handwerker-Sonntagsschule", "Abend- und Sonntags-Zeichenkurse" und ähnliche), die "Gewerbeschule" Wien-Gumpendorf (1858) stellte ihre erste zukunftsweisende Ausformung dar. Niederösterreich regelte bereits 1868 gesetzlich die Errichtung und Erhaltung der 2- bis 3-jährigen "gewerblichen Fortbildungsschulen", wie fortan diese Teilzeitschulen genannt wurden, und verlegte 1907 die Unterrichtszeit auf Werktage. Die Gewerbeordnungsnovelle 1897 machte Lehrlingen ihren Besuch zur Pflicht. Außer allgemeinen gewerblichen und fachlich-gewerblichen entstanden auch kaufmännische (kaufmännisches Schulwesen) und landwirtschaftliche Fortbildungsschulen (land- und forstwirtschaftliches Schulwesen). In der 1. Republik wurde das Fortbildungsschulwesen ausgebaut (ansatzweise Einbeziehung der Ungelernten in die Fortbildung; zum Beispiel Errichtung hauswirtschaftlicher Fortbildungsschulen in Vorarlberg 1929) und verstärkt seine Verfachlichung angestrebt (Ausbildung für ein bestimmtes Gewerbe statt Beschränkung auf allgemein gewerbliche Kenntnisse), in der 2. Republik wurde dieses Ziel auch außerhalb der Ballungsgebiete mit Hilfe von mehrwöchigen Lehrgängen in Internaten ("Waldegger Typ") weitgehend durchgesetzt. Die 1938 erzwungene Umbenennung der Fortbildungsschulen in Berufsschulen wird seit 1947 beibehalten, das Schulorganisationsgesetz 1962 ordnete sie in den Grundstrukturen einheitlich (berufsbildende Schulen). Die Berufsschulen vermitteln Lehrlingen während ihrer Ausbildung in einem fachlich einschlägigen Unterricht die grundlegenden theoretischen Kenntnisse, ergänzen die betriebliche Ausbildung und erweitern die Allgemeinbildung (duales System). Seit 1984 wird der betriebswirtschaftliche und fachtheoretische Unterricht in 2 Leistungsgruppen gehalten. Die Berufsschulen werden als Jahrgangsschulen mit höchstens eineinhalb Tagen Unterricht pro Woche, im Blockunterricht (mit 8-wöchigen Lehrgängen je Schuljahr) oder saisonmäßig (mit einem auf eine bestimmte Jahreszeit zusammengezogenen Unterricht) geführt. 1- bis 2-semestrige "Vorbereitungslehrgänge" ermöglichen seit 1986 Lehrlingen den Aufstieg zu höheren Bildungsstufen.


Literatur: J. Schermaier, Die österreichischen Berufsschulen der Gegenwart, 1981.


 
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