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Autobus- und Kraftfahrlinienverkehr - Azesberger, Kurt (13/19)
Avramidis, Joannis Axams

Awaren


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Die Awaren.




Awaren, frühmittelalterliches Reitervolk; besetzten 568 das Karpatenbecken und hatten bis Anfang des 7. Jahrhunderts auch die Oberherrschaft über weite Bereiche Mittel- und Osteuropas inne. Ihre reiche archäologische Hinterlassenschaft findet sich im Karpatenbecken und seinen Randbereichen, in Österreich vornehmlich im Wiener Becken und im Nordburgenland. Die Funde zeigen zwar starke reiternomadische Traditionen, jedoch auch germanische und besonders byzantinische Komponenten. Mit der starken awarischen Macht im Hintergrund erfolgte die slawische Besiedlung des heutigen Kärntens, der Steiermark und Niederösterreichs. Nach der erfolglosen Belagerung von Konstantinopel 626 büßten die Awaren ihre Vormachtstellung ein. In dieser Schwächeperiode gründete der fränkische Kaufmann Samo ein Slawenreich, wohl in Böhmen und Mähren, vielleicht reichte es auch noch in das heutige Österreich. Auch die Alpenslawen, im 8. Jahrhundert Karantaner genannt, werden sich zu dieser Zeit von den awarischen Ansprüchen frei gemacht haben.

Im 8. Jahrhundert kam es offenbar zu einem Versuch, die awarische Oberherrschaft über den Alpenraum wiederzuerrichten. Die Karantaner unterwarfen sich daher dem Baiernherzog und akzeptierten auch die nun einsetzende Missionierung.

Herzog Tassilo III. suchte bei den Awaren Rückhalt gegen Karl den Großen. Nach seiner Niederlage kam es zu den Awarenkriegen (791-96), die mit der Zerstörung des Awarenreichs endeten. Zumindest bis 728 bestand ein abhängiges, von den Karolingern eingerichtetes Fürstentum der Awaren "zwischen Steinamanger und Carnuntum" unter getauften Khaganen.


Literatur: F. Daim, Das awarische Gräberfeld von Leobersdorf, 1987; W. Pohl, Die Awaren, 1988; Reitervölker aus dem Osten. Hunnen und Awaren, Ausstellungskatalog, Schloß Halbturn, 1996.


 
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