Empire bis Biedermeier
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Im 19.Jahrhundert wurde die Mode nicht nur
vom Adel, sondern auch von der Hochfinanz und der Bourgeoisie, unabhängig
von den Residenzen, in den Großstädten betimmt. Die städtischen
Trachten lösten sich immer mehr in der von allen Ständen praktizierten
Mode auf. Die Trennung in volkstümliche Trachten und städtische
Mode wurde so deutlicher und beide Richtungen begannen sich zeitweise abwechseld
zu beinflussen. |
Ab 1800 bis 1815/20, zur Zeit des Empire, war die Damenmode
durch dünne, fast gerade geschnittene Hemdkleider, die Chemisen, geprägt.
Danach wandelten sich die Chemisen sukzessive wieder zu Steifen Kleidern"
mit komplizierterem Schnitt. Außerdem wurde das Korsett wieder eingeführt. |

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In der Zeit des Biedermeier wurden tagsüber
hochgeschlossene Kleider oder ein separates Oberteil, eine Taille, mit
separatem Rock getragen; im Sommer konnte ein gerade geschnittener oder
ovaler Ausschnitt bis über die Schultern reichen. |

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Charakteristisch für die Zeit des hohen Biedermeiers
(1825-35) war die enge, mittels Korsett geschnürte Taillie, die überweite,
unterhalb der Schulter angesetzte Keulenärmel optisch noch schmäler
erscheinen ließ. Der Rock war mäßig weit, wurde von Unterröcken
gestützt und blieb fußfrei.
Die Haartracht dieser Zeit wurde am Oberkopf flach gehalten,
in der Mitte gescheitelt und seitlich über den Ohren zu Spirallocken
gedreht.
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Bei Mädchen durfte der Rock kürzer, etwa wadenlang,
sein. Darunter kamen die weißen, spitzenbesetzten Pantalettes zum
Vorschein. |

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Zum Ausgehen waren große Viereckschals oder üppige
halb- bis dreiviertellange Umhänge üblich. Die Hände konnten
bei größerer Kälte in einen Muff gesteckt werden. |
In den 40er Jahren des 19.Jahrhunderts kam es zu weiteren
Veränderungen in der Damenmode. Seit 1842 wurde die Krinoline, ein
mit Roßhaar verstärkter, schwerer Unterrock, getragen, der dem
Rock eine Kuppelform gab. Zwischen 1848 und 1868/69 beherrschte die Krinoline
die gesamte Modesilhouette. Zur Krinolinenmode typisch gehörte der
kunstvolle Nackenknoten, der Chignon, sowie als Kopfbedeckung die Capot
oder im Sommer ein breitrandiger Strohhut. |

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Auch wenn Kaiserin Elisbeth von Österreich
zeitweise Vorbild für die Damenmode war, so gab doch in der zweiten
Hälfte des 19.Jahrhunderts Paris mit seiner Haute Couture den modischen
Ton an. Pariser Modelle wurden direkt bestellt oder in Wien in Lizenz verkauft
bzw. nachgeschneidert. Die Pariser Mode dominierte in Wien, so wie in anderen
Weltstädten dieser Zeit. |
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