TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Volksgerichte - Volkstheater Deutsches (23/25)
Volkssturm Volkstheater, Altwiener

Volkstanz


Volkstanz: Der österreichische Volkstanz besitzt nicht nur bäuerlichen Ursprung, sondern enthält auch viele Elemente ehemals höfischer und städtischer Tanzformen und bietet daher eine Vielfalt von Erscheinungsformen. Funktionen des in der Gemeinschaft gestalteten Volkstanzes sind Geselligkeit, Repräsentation und Brauchtum. Gesellige Tänze finden nur zu bestimmten Zeiten des Jahres statt: im Fasching, nach Ostern (Maitanz) und im Herbst (Erntetanz), wobei Hochzeiten, Kirtage und Bälle die wichtigsten Anlässe sind. Ritualtänze von Maskengestalten stehen insbesondere mit Bräuchen der Weihnachtszeit in Zusammenhang. Bekannte österreichische Tanzformen sind unter anderem: Kranzltanz (Hochzeitsbräuche), Bandltanz, Sechsertanz (österreichische Kontratanzform aus Vorarlberg), Schuhplattler (ursprünglich eine vom Einzeltänzer frei gestaltete Form des Werbetanzes, heute nur noch Gruppentanz) und Ländler. Die in ganz Österreich verbreiteten Grundtanzformen sind offener Walzer, Hiatamadl, Bauernmadl, Schottischer, Neudeutscher, Siebenschritt, Studentenpolka, Kreuzpolka, Jägermarsch, Rheinländer, Schwedischer, Bayrisch-Polka (Boarischer), Neubayrischer, Krebspolka. Die Entstehung der österreichischen Volkstanzbewegung hängt aufs engste mit dem Beginn der Aufzeichnung und der Beschreibung der Volkstänze zusammen. R. Zoder begann seine Sammeltätigkeit vor dem 1. Weltkrieg. Mit Hilfe der Turnsprache schuf er erstmals in Österreich eine mit der Leitmelodie des Tanzes verbundene genaue Beschreibung der Tanzbewegung. Seine Schüler setzten die Tätigkeit in den deutschsprachigen Gebieten der österreichisch-ungarischen Monarchie fort. In der Zwischenkriegszeit wurde die Pflege des Volkstanzes, die bis heute mit der Pflege von Volkslied und Volkstracht (Trachten) verbunden ist, von behördlicher Seite aktiv unterstützt. Die traditionelle Tanzkultur ist in einzelnen Landschaften bis heute in ungebrochener Überlieferung lebendig. Tanzgelegenheiten im Rahmen der Pflege bieten die einzelnen Volkstanzgruppen und -Kreise in allen Bundesländern. Die älteste ist die "Arbeitsgemeinschaft der Wiener Volkstanzgruppen" (gegründet 1949), deren größte Veranstaltung der "Wiener Kathreintanz" mit weit über 1000 aktiven Tänzern ist. Die Dachorganisation "Bundesarbeitsgemeinschaft österreichischer Volkstanz" ist Herausgeberin der Zeitschrift "Der fröhliche Kreis".


Literatur: R. Wolfram, Die Volkstänze in Österreich und verwandte Tänze in Europa, 1951; I. Peter, Tanzbeschreibungen, Tanzforschung, 1983; O. Schneider, Tanzlexikon, 1985; Schriftenreihe Volkstanz, 1988ff. - Tanzbeschreibungen: R. Zoder, Österreichische Volkstänze, 3 Teile, 1946-55; A. Novak, Steirische Tänze 21949; H. Lager und H. Derschmidt, Österreichische Tänze, 1959; E. Schützenberger und H. Derschmidt, Spinnradl, unser Tanzbuch, 5 Teile, ohne Jahresangabe; H. Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, 1961; F. Koschier, Kärntner Volkstänze, 2 Teile, 1963; K. Horak und E. Hofer, Vorarlberger Volkstänze, 1971; K. Horak, Tiroler Volkstanzbuch, 1974; L. Berghold, Volkstänze aus Niederösterreich, 2 Teile, 1975-88; I. Peter, Salzburger Tänze, 1975; H. Lager und H. Seidl, Kontratanz in Wien, 1983; H. Derschmidt, Tänze aus Oberösterreich, 1985.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Bandltanz, um 1930. ,
Veitscher Ochsentanz und Gänsetanz, um 1930. ,
Schuhplattler beim Volkstrachtenfest in Wien, 1920. ,
Tanz der Tresterer im Pinzgau , Salzburg.,
Salzburger Burschen beim Schuhplatteln.,
"Kranzltanz", Burgenland.,

 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion