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Volksgerichte - Volkstheater Deutsches (17/25)
Volkspolitisches Referat Volksschauspiel

Volkssänger


Volkssänger, Wiener Volkssänger, Wienerlied-Sänger, gingen in den Städten aus den mittelalterlichen Joculatores, den Leiermännern, Harfenisten und Bänkelsängern hervor und waren besonders im Zeitalter Franz Josephs I. beliebt und verbreitet. J. B. Moser, der "Vater" der Volkssänger, hob das Textniveau, brachte die Volkssänger von der Straße (Vagabunden) auf die Bühne von Etablissements und Wirtshäusern vor ein zahlendes Publikum (Künstler) und trug damit zu einem höheren Ansehen des Standes bei. Moser gründete 1829 eine Volkssängergemeinschaft, die in Wiener Vorstadtgasthäusern und im Prater auftrat. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ersetzten Singspielhallen zunehmend die Wirtshäuser. Die 1. Singspielhalle eröffnete der Schriftsteller A. Varry 1860 in "Ungers Kasino" (Hernals); eine Art Varieté mit ernsten Darbietungen war der "Evangelimann".

Nach dem Vorbild Mosers wurden Gemeinschaften gegründet, und viele Volkssänger traten mit Partnern auf, unter anderem: I. Nagel und A. Amon, die als erste statt Alltagskleidung Frack trugen, "Edi und Biedermann" (E. Wehinger und J. Biedermann), "Mirzl und Dreher" (M. und F. Koblassa), W. Wiesberg und K. W. Sioly, E. Guschelbauer und L. Montag sowie A. Mansfeld und die legendäre Fiakermilli (Emilie Demel). Obwohl Radio und Kino der Tradition der Volkssänger nach dem 1. Weltkrieg ein Ende bereiteten, leben manche Charakteristika dieser Kleinkunst weiter und werden von neuen "Volkssänger" wie K. Hodina und T. Mally oder Heurigensängern (eine Tradition aus dem Volkssängertum) weitergepflegt. Bekannte Wienerlied-Interpreten sind H. Zednik, W. Berry und H. Holecek.


Literatur: J. Koller, Das Wiener Volkssängertum, 1931; G. Gugitz, Lieder der Straße, 1954; S. Lohr, Drum hab i Wean so gern, 1980; K. Hodina (Hg.), O du lieber Augustin, 1991.


 
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