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UnruhnächteUnruhnächte (auch "Bosheits-" bzw. "Störnächte") und das dazugehörige Treiben hingen eng mit den bäuerlichen Burschenschaften und deren "Rügerecht" (bei missliebigem Lebenswandel oder bei unordentlicher Wirtschaftsführung) zusammen. Bei den Brauchhandlungen war der Übergang von Schabernack zu Bosheit fließend, dazu zählten vor allem das Verstecken oder Verräumen von landwirtschaftlichem Gerät, das sich auf dem Dorfplatz, auf Bäumen oder Dächern wieder fand, aber auch das Bekanntmachen von Liebesverhältnissen durch "Markierung" der Wege zwischen den Wohnungen der Liebenden. Von den möglichen Terminen waren die Nächte zum 1. Mai (Niederösterreich), zum Oster- und Pfingstsonntag bzw. -montag (Oberösterreich, Salzburg, Steiermark) die verbreitetsten. Unruhnächte bzw. mit ihnen verbundene Bräuche sind heute weitgehend ausgestorben. Literatur: Österreichischer Volkskundeatlas, 3. Lieferung, 1968.
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