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ThaurThaur, Tirol, Bezirk Innsbruck-Land, Gemeinde, 633 m, 3488 Einwohner, 21,07 km2, auf einem Schotterkegel nördlich des Inn, zwischen Innsbruck und Hall in Tirol - Fischzucht des Alpenzoos Innsbruck, Tertiar-Schulschwestern, Betriebsleitung und Netzleitstelle der TIWAG; Industriezone (vor allem Handel: Kfz, Eisenwaren, Rohre, Möbel- und Propangaslager), Transportwesen, Druckerei, Verlage, Bauwesen, Intensivgemüseanbau. - Bronzezeitliches Gräberfeld, urkundlich 827 "Taurane", ehemaliger Gerichtsort, im Mittelalter Salzgewinnung; spätgotische Pfarrkirche (urkundlich 1244, Weihen 1487 und 1497), 1766 barockisiert, 1878-80 wieder verändert (neue Deckenfresken), barocker Hochaltar mit spätgotischer Madonna (Ende 15. Jahrhundert), 4 Rokokoaltäre, Fresken der 14 Nothelfer; romanische Filialkirche heiliger Ulrich (Umbau 16. Jahrhundert), an den St. Afrahof angebaut, mit spätgotischer Apsismalerei, Flügelaltar (um 1580), gotische Schnitzplastiken (2. Hälfte 14. Jahrhundert); barocke Virgiliuskirche (1643 von Salinenbeamten erbaut); Kapelle Maria Loreto (1589); nördlich des Ortes barocke Wallfahrtskirche ("Romedikirchl", um 1779) mit Fresken von F. und J. Giner, spätbarocken Altären und Kanzel; alte Mittertennhöfe mit Bundwerkgiebeln und teilweise spätgotischen Erkern und Toren; Burgruine Thaur (frühes 13. Jahrhundert). Thaur ist ein Krippendorf ("Maxenbauerkrippe" mit Figuren aus dem 17. Jahrhundert, Hauskrippen des "Thaurer Typus" mit Papier- bzw. Holzfiguren, 18./19. Jahrhundert). In der Nähe Vintlalm (1567 m) und Thaurer Roßkopf (1574 m). - Brauchtum: Palmeselprozession, Mullerlaufen. Auf dem Schlossberg Vorkommen der Küchenschelle (Naturschutz). Literatur: A. Molling, Das Krippendorf Thaur, 1959; G. Weitz, Strukturuntersuchungen von Rum und Thaur, 2 Bände, 1962.
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