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Sardinischer Krieg


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Sardinischer Krieg: Schlacht bei Solferino. Gemälde von A. Müller, 1859 (Heeresgeschichtliches Museum, Wien).




Sardinischer Krieg, 1) 1848/49: Die Revolution 1848 hatte in den italienischen Provinzen der Habsburgermonarchie, Lombardei und Venetien, den Charakter einer nationalen Revolution gegen die österreichische Fremdherrschaft. Nach dem Ausbruch der Wiener Märzrevolution erhoben sich Venedig (17. 3.) und Mailand (18. 3.) und verjagten das österreichische Militär, das sich unter dem Oberbefehl von J. Radetzky vorerst in die Festungen zurückzog. Das italienische Königreich Sardinien (Piemont) ergriff die Partei der Aufständischen, rückte (25. 3.) in die Lombardei ein und besetzte ihre Hauptstadt Mailand. Aber das österreichische Heer siegte unter Radetzkys Führung bei Santa Lucia (6. 5.) und Custozza (25. 7.) und nach einem vom sardinischen König aufgekündigten Waffenstillstand 1849 nochmals bei Mortara (21. 3.) und Novara (23. 3.). Die Stadt Brescia wurde von General J. von Haynau mit besonderer Härte niedergeworfen. Der Frieden von Mailand (6. 8. 1849) stellte die alten Zustände wieder her; auch die habsburgischen Erzherzöge, die aus italienischen Kleinstaaten vertrieben worden waren (Großherzog Leopold II. von Toskana und Herzog Franz V. von Modena), wurden wieder eingesetzt. Am 22. 8. 1849 musste auch das aufständische Venedig (wo die Republik wieder eingeführt worden war) vor Radetzky kapitulieren, dessen Ruhm und Popularität in Österreich sich vor allem auf diese Siege gründete.

2) 1859: Entstand wegen der Unterstützung der italienischen Nationalisten in den damals österreichischen Provinzen Lombardei und Venetien durch das italienische Königreich Sardinien, mit dem Frankreich (Napoleon III.) verbündet war. Die Österreicher unter Feldmarschall F. Gyulai wurden bei Magenta (4. 6.) und Solferino (24. 6.) vom sardinisch-französischen Heer entscheidend geschlagen. Im Frieden von Zürich (10. 11. 1859) trat Österreich die Lombardei (außer den Festungen Mantua und Peschiera) an Napoleon III. ab, der sie Sardinien übergab. Das Haus Habsburg musste auch hinnehmen, dass seine italienischen Sekundogenituren verlorengingen (die Erzherzöge Großherzog Leopold II. von Toskana und Herzog Franz V. von Modena wurden durch Volksabstimmungen abgesetzt) und Italien zu einem Nationalstaat geeinigt wurde. Die Niederlage erschütterte den österreichischen Neoabsolutismus und wurde eine der Ursachen für die ersten Demokratisierungsmaßnahmen Kaiser Franz Josephs. - Die blutige Schlacht von Solferino gab den Anstoß zur Gründung des Roten Kreuzes.


Literatur: Der Krieg in Italien 1859, 3 Bände, 1872-76 (Österreichisches Generalstabswerk); La guerra del 1859 ..., 1910-12 (Italienisches Generalstabswerk); G. Porzio, La guerra regia in Italia nell´ 1848/49, 1955; B. Wallnig-Mazohl, Die Übergabe der Lombardei an Sardinien-Piemont 1859, Römische historische Mitteilungen 15, 1973.


 
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