TU Graz

Hinweis:

Das ist ein alter - nicht mehr gewarteter - Artikel des AEIOU.

Im Austria-Forum finden Sie eine aktuelle Version dieses Artikels im neuen AEIOU.

https://austria-forum.org Impressum

bm:bwk
Österreich Lexikon
Österreich Lexikon
home österreich-alben suchen annotieren english
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Porta Claudia - Pötschenpass (13/25)
Poßruck postgraduale Aus- und Weiterbildung

Post


© Copyright

Post: Einsatzbriefkasten, spätes 19. Jh.




Post: Das Postwesen ist heute in Österreich privatwirtschaftlich organisiert; mit 1. 5. 1996 wurde durch das Poststrukturgesetz die bisherige staatliche Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung (PTV) in die Post und Telekom Austria AG (PTA) umgewandelt und aus dem Bundeshaushalt ausgegliedert.

Zu den Leistungen der Post gehören die Zustellung von Briefen, Paketen, Zeitungen und Zeitschriften, der Betrieb von Postbussen als öffentliches Verkehrsmittel sowie die Telekommunikation. Die Preisfestsetzung der Post-Gebühren erfolgt durch die PTA, teilweise mit Genehmigung durch den Finanzminister. (Bis 1996 gehörten die Postgebühren zu den "gebundenen Preisen", die durch den Nationalrat festgesetzt wurden; die Fernmeldegebühren wurden über eine Preiskommission geregelt.) In Österreich gibt es über 2300 Postämter. Diese bieten auch umfassende Leistungen im Geld- und Sparkassenwesen auf der Basis einer Kooperation mit der Österreichischen Postsparkasse AG an.

Bis in jüngste Zeit besaß die PTV ein Monopol für die Dienstleistungen ihres Sektors, die nun in bestimmten Bereichen auch von konkurrierenden Unternehmen angeboten werden. Dazu zählen Brief- und Paketbeförderung sowie die Telekommunikation (Fernmeldegesetz 1994).

Der Aufbau eines einheitlichen österreichischen Postwesens geht auf Kaiser Maximilian I. zurück, der Innsbruck zu einem postalischen Zentrum machte, indem er 1490 die Familie Taxis beauftragte, einen reitenden Botendienst zwischen Innsbruck und Mecheln (heute Belgien) einzurichten. Ab 1500 hatte Tirol ein eigenes Postwesen. Gleichzeitig wurden "Poststationen" errichtet, denen "Postmeister" vorstanden. Unter Kaiser Ferdinand II. wurden die österreichischen Posten mit denen in der Steiermark verbunden und 1624 an die Familie Paar als erbliches Lehen vergeben.

Der Transport erfolgte über Stafetten, an festgelegten Orten fand der Personal- und Pferdewechsel statt. 1722 übernahm der Staat das Postregal, 1748 erließ Maria Theresia neue Taxordnungen und erweiterte die Briefpost um eine "Fahrpost" (1750). Außerdem wurden die (nur in Österreich nachweisbaren) mit Erblichkeitsprivilegien versehenen Postämter und -stationen eingeführt. 1849 wurde die Post dem neuen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten unterstellt. 1850 wurde eine eigene Generaldirektion eingesetzt sowie die Bezeichnung "Postamt" und ein einheitliches Briefporto (Briefmarken) eingeführt. 1873 wurde der Landbriefträgerdienst ("Ruraldienst") in allen Kronländern (1868 versuchsweise in Niederösterreich) geschaffen.

Um 1750 begann ein regelmäßiger Postwagenverkehr, fahrplanmäßige Ankunftszeiten wurden 1823 bei den ein Jahr zuvor geschaffenen Eilposten (Wien-Prag) eingeführt. Seit 1799 gibt es eingeschriebene Sendungen und seit 1817 offizielle Briefkästen. 1833 wurden eigene "Brief-Eilposten" eröffnet, und seit 1850 existiert die Bahnpost mit eigenem Bahnpostwagen. 1907 wurde die erste Postautobuslinie in Betrieb genommen. Sehr früh war die Feldpost ausgebaut worden, die Luftpost wurde 1918 eingerichtet.

Von besonderer Wichtigkeit wurde nach 1945 die Erneuerung bzw. der Aufbau von Sendeanlagen für Radio und Fernsehen durch die Post, der Rundfunkdienst existiert schon seit 1924.

Im Satellitenbereich ist Österreich über die Erdefunkstelle Aflenz (4 Antennen) an Intel-Sat, Eutel-Sat und Inmar-Sat angeschlossen und damit in das System der weltweiten Rundfunkübertragung voll integriert.

Das Telefon (Telekommunikation unterstand 1895-1996 der staatlichen Post- und Telegraphenverwaltung.


Brief- und Paketsendungen (in 1000)

 

 

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

Briefe

2,113.495

2,092.658

2,082.759

2,033.925

2,169.569

2,462.313

2,584.607

2,461.800

2,869.000

Pakete

53.533

53.565

55.055

54.997

54.930

53.133

51.796

51.300

47.900




Literatur: Post- und fernmeldewissenschaftliche Reihe, 1957ff.; 200 Jahre Post, Ausstellungskatalog, Halbturn 1985; Die Post auf dem Weg ins Informationszeitalter, 1989; Aus Österreichs Postgeschichte, 1990; C. Kainz, Geschichte der österreichischen Post, 1995.


 
Hinweise zum Lexikon Abkürzungen im Lexikon
 
© Copyright Österreich-Lexikon

 

Suche nach hierher verweisenden Seiten
 
hilfe projekt aeiou des bm:bwk copyrights mail an die redaktion