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Plöckinger, Hans - Polgar, Alfred (23/25)
Poldi Huber Pölfing-Brunn

Polen - Österreich


Polen - Österreich: Die Kontakte beider Länder kamen im Mittelalter vor allem durch Heiraten der Herrscherfamilien zustande. Elisabeth, Tochter Herzog Albrechts V., heiratete Kasimir IV. Ihr Sohn Wladislaw bestieg 1474 den böhmischen Thron und wurde 1490 auch König von Ungarn. Beim Wiener Fürstentag 1515 ergab sich wieder eine Verbindung zwischen Habsburgern und Jagiellonen, und im 17. Jahrhundert entstanden aus dem gemeinsamen Kampf gegen die Türken neue Kontakte, die unter dem polnischen König Johann III. Sobieski bei der Entsetzung des von den Türken belagerten Wien 1683 ihren Höhepunkt erreichten. Durch die polnischen Teilungen 1772 und 1795 trug auch Österreich aktiv zur Zerstörung des polnischen Staats bei und erwarb relativ große Gebiete von diesem. Nach 1815 behielt Österreich Galizien, 1846 bekam es auch den Stadtstaat Krakau. Der Einfluss der Polen in der Habsburgermonarchie - 1910 machten sie rund 10 % der Bevölkerung aus - war nach 1860 besonders groß, da zahlreiche polnische Adelige hohe Ränge bekleideten (zum Beispiel Ministerpräsident K. F. Graf Badeni) und der "Polenklub" eine wichtige Rolle im Abgeordnetenhaus spielte. Auch die kulturellen Kontakte waren eng, so zum Beispiel zwischen der Wiener Secession und den "Jungen Polen" mit Zentrum in Krakau. Im Verlauf des 1. Weltkriegs bestand 1916 der Plan, den Habsburger Karl Stefan als Regent eines neugeschaffenen "Kleinpolens" einzusetzen. Mit der Auflösung der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 fiel ein Territorium von 81.000 km2 an den neuen polnischen Staat.


Literatur: Polen im Zeitalter der Jagiellonen, Ausstellungskatalog, Schallaburg 1986.


 
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