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PestsäulenPestsäulen, Gedenksäulen zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit (Dreifaltigkeitsfest) oder der heiligen Maria (Immaculata-Säulen), in Österreich etwa 1650-1800 entstanden, meist als Dank für das Ende einer Pestepidemie. Besonders reich an Pestsäulen sind Niederösterreich, Oberösterreich, das Burgenland und die Steiermark (zum Beispiel Baden, Heiligenkreuz, Perchtoldsdorf, Wiener Neustadt, Göllersdorf, St. Pölten, Krems, Langenlois, Zwettl, Linz, Eferding, Hallstatt, Eisenstadt, Graz und Vorau). Entscheidende Vorbildwirkung (auch für den ungarischen, mährischen und böhmischen Raum) kam dabei der Wiener Pestsäule am Graben zu, die als künstlerisch bedeutendstes Beispiel gilt. Auf ein Gelübde von Leopold I. 1679 hin errichtete zunächst J. Frühwirt eine Pestsäule aus Holz. Die 1682 von M. Rauchmiller nach dem Entwurf von F. Menegatti begonnene Steinsäule wurde nach geändertem Plan (Reliefs von J. J. Bendl) 1687/88 von J. B. Fischer von Erlach weitergebaut (vollendet 1692). Paul Strudel führte den von L. Burnacini entworfenen Wolkenobelisken aus (von ihm stammt die kniende Statue Leopolds I.). An den plastischen Arbeiten waren unter anderem T. Kracker und M. Gunst beteiligt. Literatur: A. Grünberg, Pestsäulen in Österreich, 1960; G. Schikola, Das öffentliche sakrale Denkmal in den habsburgischen Ländern, in: Studien zur europäischen Barock- und Rokokoskulptur, herausgegeben von K. Kalinowski, Band 2, 1985. Verweise auf andere Alben:
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