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Maria Rojach - Marine (20/25)
Maria Wörth Marie Antoinette Maria Antonia

Mariazell


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Mariazell.




Mariazell, Steiermark, Bezirk Bruck an der Mur, Stadt, 868 m, 1594 Einwohner, Wallfahrts-, Fremdenverkehrs- und Wintersportort auf einer Anhöhe im Becken der oberen Salza nahe der niederösterreichischen Grenze und des Erlaufsees, von Gipfeln der steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen umgeben (Bürgeralm und andere). - Bezirksgericht, Landeskrankenhaus, Jugendherberge, Heimatmuseum, Hallenbad. - Bedeutendster mitteleuropäischer Wallfahrtsort, unter anderem von Pilgern aus Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Kroatien und Slowenien besucht. - Markt 1342, Stadterhebung 1948. Siedlung neben einem kleinen Kloster (lateinisch "cella", unbestätigtes Gründungsjahr 1157), das Mitte des 12. Jahrhunderts vom Benediktinerstift St. Lambrecht gegründet wurde. Von der 1330 als Wallfahrtsstätte bezeugten Kirche wurde der Ostchor 1330-50, das Langhaus 1359-93 und die Gnadenkapelle um 1369 von König Ludwig I. von Ungarn errichtet. 1430-40 Bau des gotischen Turmes, der wie das barock ummantelte und durch Seitenkapellen erweiterte Langhaus beim Ausbau der Kirche 1644-83 durch D. Sciassia erhalten blieb. Innen reiche Stuckdekoration italienischer Künstler des 17. Jahrhunderts Hochaltarentwurf von J. B. Fischer von Erlach (1693); Gnadenkapelle mit silbernem Altar J. E. Fischers von Erlach (1727), auf dem das Gnadenbild, eine 47 cm hohe, derbe frühgotische Lindenholzmadonna (2. Hälfte 13. Jahrhundert) verehrt wird. Die Schatzkammer auf der Südempore enthält neben zahlreichen neueren kostbaren Votivgaben auch das "Schatzkammerbild" Maria mit Kind (um 1370), eine Stiftung König Ludwigs von Ungarn; auf den Emporen zahlreiche volkskundlich interessante Votivbilder des 17.-20. Jahrhunderts.

Um 1480 besuchten Pilger aus 16 Ländern Mariazell. Wunder schildern die Mirakeldarstellungen auf dem Kleinen (1512) und dem Großen Mariazeller Wunderaltar (1519, im Joanneum, Graz). Ab 1632 fanden Prozessionen unter starker Beteiligung des Kaiserhauses auf einer Via sacra durch Niederösterreich statt. Die Erblande und das Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie stellten den Hauptanteil an Pilgern. Zur 600-Jahr-Feier kamen 1757 373.000 Pilger, seit 1893 wird die jährliche Wiener Männerwallfahrt durchgeführt. 1908 wurde Mariazell zur Basilica minor erhoben, 1975-91 war es temporäre Grabstätte des ungarischen Kardinals J. Mindszenty, 1983 besuchte es Papst Johannes Paul II.

Nördlich der Basilika Brunnenkapelle (1711) mit Quelle und spätgotische Marienstatue, südlich das "Geistliche Haus" (Pfarrhof, 1693-1709) mit Prälatur, Refektorium, Haus- und Lambertikapelle; Kriegerdenkmal, 1949 durch Umbau des gotischen Karners entstanden; vor der Kirche 2 Bleiskulpturen (1757, B. Moll zugeschrieben), die König Ludwig von Ungarn und Markgraf Heinrich von Mähren darstellen. In der Umgebung und an den Wallfahrtswegen nach Mariazell zahlreiche Flur- und Wegdenkmäler: unter anderem Josefikapelle mit 3 Statuen von L. Mattielli (1731), 15 Rosenkranzkapellen (1650) auf dem Weg nach St. Sebastian (dort Kirche um 1650 von D. Sciassia mit gotischer Madonna und Straßenkapelle mit überlebensgroßem barockem Bleikruzifix von B. Moll, 1767). Vor Gußwerk die Filialkirche heiliger Sigmund auf dem Sigmundsberg (nach 1443). Kapellen und Brunnen an den Straßen nach Graz bis zum Seeberg; gotische Pfarrkirche heiliger Leonhard in Seewiesen (geweiht 1366). Wallfahrtsweg von Wien über Maria-Enzersdorf, Heiligenkreuz, Alland, Nöstach, Hafnerberg, Klein-Mariazell, Lilienfeld, Türnitz, Annaberg und Josefsberg. Bürgeralpe (1266 m) mit Seilbahn und Berghotel; Schlepplifte. Mariazeller Bahn St. Pölten- Mariazell.-Gußwerk seit 1907.


Literatur: O. Wonisch, Mariazell. Großer Kunstführer, 1977.


Verweise auf andere Alben:
Foto-Album: Mariazell

 
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