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Maria Rojach - Marine (10/25)
Mariathal Maria Theresia, * 1772

Maria Theresia, * 1717


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Maria Theresia. Gemälde von M. v. Meytens, 1759 (Akademie der bildenden Künste, Wien).




Maria Theresia, * 13. 5. 1717 Wien, † 29. 11. 1780 ebenda, Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen 1740. Nannte sich ab 1745 "römische Kaiserin". Ab 12. 2. 1736 mit dem 9 Jahre älteren Herzog Franz Stephan von Lothringen (ab 1737 Großherzog von Toskana, ab 1745 als Franz I. Kaiser) vermählt, übernahm Maria Theresia nach dem Tod ihres Vaters Karl VI. 1740 aufgrund der Pragmatischen Sanktion tatkräftig die Regierung der habsburgischen Länder und führte sie autoritärer als ihr Vater. Der anfängliche Verlust der Kaiserkrone traf sie schwer. Als 1745 die Wahl ihres Gatten zum Kaiser und 1764 die des Sohnes Joseph II. zum römischen König gelang, bereitete ihr dies Genugtuung. Für sie war dadurch die gottgewollte Ordnung wiederhergestellt.

Ihre Regierungszeit (maria-theresianische Epoche) war durch tief greifende Reformen gekennzeichnet, die in allen Ländern des Habsburgerreiches einen bedeutenden Modernisierungsschub bewirkten: Die Verwaltung wurde reformiert, das Heereswesen neu organisiert (Gründung der Militärakademie in Wiener Neustadt), die Lage der Bauern verbessert (Beschränkung der Robotleistungen), die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die Folter abgeschafft und der Einfluss der Kirche verringert (Aufhebung des Jesuitenordens 1773).

Maria Theresia war Mutter von 16 Kindern (11 Mädchen, 5 Knaben), von denen 3 als Kleinkinder und 3 als Jugendliche starben. 2 Söhne wurden Herrscher (Joseph II. und Leopold II.), 2 Töchter und der jüngste Sohn blieben unverheiratet. Maria Theresia war in jungen Jahren sehr impulsiv und lebenslustig, nicht übermäßig gebildet; sie sprach Deutsch mit wienerischer Färbung, daneben Latein, Spanisch, Französisch und Italienisch und liebte Musik (ließ auch die Kinder Instrumente lernen) und neigte stark zum Glücksspiel. Ihrem Gatten, den sie 1740 zum Mitregenten bestellte, immer verbunden, trug sie als Witwe (ab 18. 8. 1765) stets Trauerkleidung, verwendete schwarz umrandetes Papier und war tief pessimistisch. Bis zuletzt zeichneten sie Fleiß und Pflichtbewusstsein aus.

Ihr starkes Gottvertrauen wurzelte im österreichischen Barockkatholizismus. Sie stiftete in vielen Kirchen Ornate und lehnte jede Toleranz ab. Streng war sie gegen Unsittlichkeit (Keuschheitskommission) auch in Unterhaltung und Theater eingestellt. Maria Theresia litt schon in mittleren Jahren an Übergewichtigkeit und hatte im Alter beim Gehen Probleme. In ihrem Hauptwohnsitz Schönbrunn wurde daher ein Aufzug für sie eingebaut. Sie sorgte sich stets um ihre Kinder, unterzog diese (auch wegen der Vorbildwirkung) der eben erfundenen Pockenimpfung und versuchte auch den Einfluss über ihre Töchter (Marie Christine, Maria Amalia, Maria Karolina, Marie Antoinette), die zum Teil mit Prinzen des weit verzweigten Hauses Bourbon verheiratet waren, aufrechtzuerhalten.

Bei ihrem Tod vom Volk nur wenig betrauert, wurde Maria Theresia später zum Symbol für Tatkraft, verbunden mit Mütterlichkeit. Schon zu Lebzeiten hing in vielen Klöstern und Schlössern ihr Bildnis, im 18. und 19. Jahrhundert wurden ihr in mehreren Städten der Monarchie Denkmäler gewidmet (Klagenfurt, B. F. Moll 1765; Wien Belvedere, F. X. Messerschmidt 1766; Festsaal der Universität Wien, J. Pechan 1886; Staatsarchiv, E. von Hellmer 1880; Militärakademie Wiener Neustadt, H. Gasser 1862; Theresienfeld, A. Grath 1928). Das bedeutendste entstand 1888 in Wien (C. von Zumbusch und C. Freiherr von Hasenauer) am Ring zwischen Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museum. Von hohem künstlerischen Wert ist der Prunksarkophag in der Kapuzinergruft (Doppelsarg mit Franz I.) von B. F. Moll.


Literatur: G. und G. Mraz, Maria Theresia. Ihr Leben und ihre Zeit in Bildern und Dokumenten, 1979; W. Koschatzky (Hg.), Maria Theresia und ihre Zeit, 1979; G. Fussenegger, Maria Theresia, 1980; V. L. Tapié, Maria Theresia, 21994; Neue Deutsche Biographie.


Verweise auf andere Alben:
Musikgeschichte: Gregor Josef Werner: Musicalischer Instrumental-Calender

 
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