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Kitzbüheler Ache - Klauhs, Hellmuth (23/25)
Klassik Klaudy, Peter

Klassizismus


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Klassizismus: Bibliothekssaal, 1828-1830, des Schottenstifts in Wien 1, von J. Klieber.




Klassizismus: In der Kunstwissenschaft bedeutet Klassizismus eine in verschiedenen Epochen auftretende Richtung, die sich an der Klassik, das heißt am antiken Vorbild, orientiert. Bei weniger dekorativen, sondern streng-nüchternen Richtungen in der Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts, in denen Tempelmotive und dergleichen besonders betont werden, spricht man daher zum Beispiel von Barockklassizismus. Unter Klassizismus im engeren Sinn wird der Romantische Klassizismus des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts verstanden (als Teil des Romantischen Historismus), während spätere klassizistische Strömungen oft als neuklassizistisch bezeichnet werden. Solche Tendenzen gab es im Strengen Historismus, im Jugendstil und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts (J. Hoffmann, A. Loos). Viele romantische Werke enthalten klassizistische Komponenten; in ausgeprägter Form begegnen diese am ehesten in Architektur (L. Montoyer, C. de Moreau) und Plastik (F. A.Zauner, L. Kiesling). Für den französischen Klassizismus geprägte Unterbegriffe wie Empire werden verunklärend mitunter auch für Österreich übernommen, namentlich in Bezug auf Innendekoration und Kunstgewerbe. Klassizismus entspricht traditionell durch seine repräsentativ anmutende Typensprache eher autoritären Strukturen (Nationalsozialismus), wenngleich dies nicht generell gilt. So nahm T. Hansen im neuhellenischen Stil des Wiener Parlaments symbolisch das demokratische Staatsideal der Griechen auf. Mit dem Klassizismus an sich wenig zu tun hat der so genannte Revolutionsklassizismus in der Baukunst des 18. Jahrhunderts, der durch die Vorliebe für glatte, stereometrisch-massive Bildungen charakterisiert ist, wie sie vor allem Isidor Canevale demonstrierte.


Literatur: Klassizismus in Wien, Ausstellungskatalog, Wien 1978.


 
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