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GründerzeitGründerzeit: Bezeichnung der Periode nach 1850 bis 1914, in der die österreichisch-ungarische Monarchie in mehreren Phasen wirtschaftlich modernisiert, verschiedene Regionen (Wien und Umland, Sudetenländer, Obersteiermark, Vorarlberg) industrialisiert und das Staatsgebiet durch Eisenbahnen erschlossen wurde. Einen ersten Höhepunkt stellte die Zeit von 1867 bis zum Börsenkrach 1873 dar. Im Sinne des Liberalismus setzte man auf ungebremstes Wachstum mit Banken- und Fabriksgründungen, vor allem in Form von Aktiengesellschaften. Nach Erholungsphasen 1879-83 und 1886-90 begann 1896 eine neue Epoche der Hochkonjunktur mit verbesserter Technologie und neuen Produkten (Maschinenbau, Chemie, Elektrotechnik), die bis 1914 anhielt. In der Gründerzeit wurden viele Bildungs- und Kulturbauten errichtet, Stadtbild und Ausdehnung der Städte (besonders Vororte Wiens) veränderten sich innerhalb kurzer Zeit. Die Epoche war aber auch durch neue soziale Probleme gekennzeichnet. Literatur: H. Matis, Grundzüge der österreichischen Wirtschaftsentwicklung 1848-1914, in: Innere Staatsbildung und gesellschaftliche Modernisierung, 1991.
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