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Bergner, Elisabeth eigentlich E. Ettel - Bernfeld, Siegfried (4/25)
Bergrettungsdienst, Österreichischer Bergwacht

Bergsteigen


Bergsteigen: Die Alpen wurden seit der Altsteinzeit bis über 2000 m Seehöhe begangen; das sportliche Motiv dazu hat (neben dem wissenschaftlichen) erst seit Beginn der Neuzeit und verstärkt seit dem 18. Jahrhundert Bedeutung. Seit 1862 organisieren sich Bergsteiger in Vereinen (Österreichischer Alpenverein, Österreichischer Touristen-Klub, Österreichischer Alpenklub, Österreichischer Gebirgsverein, Österreichische Naturfreunde, Touristenverein), durch die eine rege Erschließertätigkeit (Wege, Hütten, Landkarten, Bergführer, Publikationen) begonnen wurde. Das Bergsteigen erfolgte bis in das 19. Jahrhundert meist mit Führern. Der alpine Skisport gab ab etwa 1890 auch dem Bergsteigen neue Impulse. In der Zwischenkriegszeit stand das Bergsteigen oft unter dem Eindruck politischer, teilweise antisemitischer Ideologien.

In der sportlichen Ausübung des Bergsteigens wurde in den letzten Jahrzehnten der Gipfel- vom Schwierigkeitsalpinismus abgelöst, dabei nahm der Einsatz von technischen Mitteln (Haken, Bohrhaken und anderen) beim Klettern zu. Seit den 70er Jahren besteht ein Trend zum "Freiklettern" ("Sportklettern", T. Bubendorfer), auch Wettklettern etablierte sich als Sportart.

Der Massentourismus und das "Massenbergsteigen" nach dem 2. Weltkrieg bewirkten - über den älteren Naturschutzgedanken hinaus - die Forderung nach einem umweltverträglichen "sanften Tourismus" und einem Ende der Erschließung durch Aufstiegshilfen usw.; in Vereinsbestimmungen (Hütten-Entsorgung, Solarenergie und andere) und durch internationale gesetzliche Regelungen (Rahmenkonvention zum Schutz der Alpen) werden diese Forderungen zunehmend berücksichtigt.

In der Geschichte des Bergsteigens wurden durch Österreicher bedeutende Leistungen erbracht: 1800 wurde erstmals der Großglockner bestiegen, 1804 der Ortler. Ein beträchtlicher Anteil an Erstbesteigungen der 14 Achttausender im Himalaya erfolgte zwischen 1950 und 1964 durch österreichische Bergsteiger (H. Buhl, K. Diemberger, F. Moravec, M. Schmuck, H. Tichy). Der 1949 gegründete Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) umfasst 407.494 Mitglieder (Stand 1993).


Publikationen: Vereinsorgane; Land der Berge, 1991ff.

Literatur: K. Ziak, Der Mensch und die Berge, 61983; D. Kramer, Der sanfte Tourismus, 1983.


 
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