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Beiser-Jochum, Trude - Benesch, Kurt (10/25)
Belrupt-Tissac, Karl Graf Bem, Josef

Belvedere


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Unteres und Oberes Belvedere in Wien.




Belvedere (Wien 3), Bezeichnung für das Sommerschloss, das sich Prinz Eugen von Savoyen zwischen Rennweg und Schweizergarten errichten ließ. Die Bezeichnung, die auf die einmalige Aussicht über Wien Bezug nimmt, stammt erst aus der Zeit Maria Theresias.

Prinz Eugen kaufte 1697 ein Grundstück am Rennweg, das er bis 1721 in 4 Etappen auf das heutige Areal erweiterte. Zwischen 1714 und 1716 entstand das Untere Belvedere. Es ist ein lang gestreckter Erdgeschossbau, aus einem 7-achsigen Mittelrisalit, 2 Flügelbauten und 2 Eckpavillons gestaltet. Der 3-achsige Mittelpavillon beherbergt den Marmorsaal. Das Schloss diente dem nur selten in Wien weilenden Bauherrn während der Sommermonate als Lustschloss. Erst 1720 begannen die Bauarbeiten für das Obere Belvedere. Erste Pläne dafür gab es schon 1717. Das in seiner Ausdehnung und Formensprache im Vergleich zum Unteren Belvedere besonders prachtvolle Obere Belvedere diente vor allem als repräsentativer Ort für glanzvolle Empfänge und Festlichkeiten. Die Baugeschichte des Belvederes ist durch den Verlust des Eugenianischen Bauarchivs im Detail nicht lückenlos zu erforschen. 1723 (nach Rizzi 1721/22) gilt das Obere Belvedere als vollendet. Der Architekt J. L. von Hildebrandt, der wiederholt für den Prinzen Eugen tätig war, hat mit dem Bau des Belvederes sein Hauptwerk geschaffen. Es zählt in seiner vielgestaltigen architektonischen wie bauplastischen Gliederung zu den bedeutendsten Barockbauten des 18. Jahrhunderts. Die zum Ensemble gehörige, zwischen Oberem und Unterem Belvedere liegende Gartenanlage wurde vom bayerischen Garteningenieur D. Girard gestaltet und ist heute nur noch in groben Zügen original. Die Entwürfe für die Innenausstattung des Schlosses stammen von C. le Fort du Plessy. Nach dem Tod des Prinzen ging das Belvedere in den Besitz von Eugens Universalerbin Viktoria Herzogin von Sachsen-Hildburghausen über. Sie verkaufte das Belvedere 1752 an Maria Theresia. Auf Geheiß von Joseph II. wurde ab 1775 die kaiserliche Gemäldegalerie hierher übertragen, die hier 1781 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich war. Seit 1806 befand sich im Unteren Belvedere die Ambraser Sammlung. Beide Sammlungen wurden 1890 in das Kunsthistorische Museum überführt. 1894 wurde das Schloss Residenz für den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Nach dem 1. Weltkrieg installierte die Republik Österreich im Belvedere die Österreichische Galerie. 1945 erlitt das Belvedere schwere Kriegsschäden. 1950 wurde das "Goldkabinett" im nordöstlichen Eckpavillon des Oberen Belvederes durch Brand zerstört und durch eine Kopie ersetzt. Die seit 1988 laufende Generalsanierung soll 1996 abgeschlossen sein.



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Oberes Belvedere in Wien: Sala terrena.



Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Wien, Oberes Belvedere, Spiegelkabinett: Johann Lukas von Hildebrandt, 1713-1723.

 
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