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Alm, Oberösterreich - Alpenrose, Gelbe (12/25)
Almsee Alp

Almwirtschaft


Almwirtschaft wird in den Alpen seit der La-Tène-Zeit (Kelten) betrieben. Zuerst wurden die hohen Lagen genutzt (Bronzezeitfunde), erst später auch die Täler. Die ältesten Almgebiete tragen keltische, später rätoromanische, dann deutschsprachige Flurnamen.

Wo die Dauersiedlungen hoch gelegen sind, zum Beispiel Lech (Vorarlberg) oder Obergurgl (Tirol), gibt es keine eigenen Almen. Wo sich die Höfe in Tallage befinden, wird die Almwirtschaft 2- bzw. 3-stufig betrieben. 2-3 Wochen vor und nach der eigentlichen Almzeit kommen die Tiere auf die so genannte Maiensäß (= Vorsäß, Rodungsinseln im Bereich des Waldgürtels). Die eigentliche Alm liegt im Bereich der Waldgrenze oder darüber.

Um 1900 setzte mit der Pionierarbeit von P. Schuppli eine amtliche Almförderung ein. Seit 1907 gibt es Gesetze zum Schutz und zur Förderung der Almwirtschaft.

Im Rahmen des gesamtwirtschaftlichen Strukturwandels verlor die Almwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg bis Mitte der 70er Jahre stark an Bedeutung. Vor allem in ostösterreichischen Almgebieten wurde die Bewirtschaftung vieler Almen aufgegeben. Ab diesem Zeitpunkt bewirkten die Einführung der Almwirtschaftsförderung sowie die Almmilchregelung im Marktordnungsgesetz eine gewisse Konsolidierung der Almwirtschaft. Seit 1995 kommt die Bergbauernförderung der Europäischen Union auch der österreichischen Almwirtschaft zugute. In West- und Südösterreich hat die traditionelle, auf Milchproduktion und Käseerzeugung ausgerichtete Almwirtschaft noch große Bedeutung, im Osten dominiert die extensive Galtviehhaltung.

Zwischen 1952 und 1986 haben bei einem Rückgang der Gesamtalmfläche die Almwaldfläche um 27 %, die unproduktive Almfläche um 28 % und die Almweidefläche (rund die Hälfte der Gesamtalmfläche) um 16 % abgenommen, wodurch der Almwirtschaft in diesem Zeitraum zirka 142.000 ha Weidefläche verlorengingen. 1997 entfiel auf Almen und Bergmähder eine Fläche von 851.128 ha (rund ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche). Mit mehr als 12.000 bewirtschafteten Almen, 500.000 Stück Almvieh und 70.000 Almbauern (1997) liegt Österreich bei der Almwirtschaft an der Spitze der EU-Länder. Alm.

Volkssprache, Sage, Brauchtum, Volkstracht und -kunst lassen deutlich erkennen, welche Bedeutung die Almwirtschaft als Lebenskreis für die Volkskultur besitzt.


Literatur: O. Brugger und R. Wohlfarter, Alpwirtschaft heute, 1983; Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Hg.), Grüner Bericht 1997, 1998.


Verweise auf andere Alben:
Video-Album: Almauftrieb im Zillertal in Tirol,1934.,
Alphütte: Geräte zur Butter- und Käseherstellung.,

 
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