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Mozart Eine Kleine Nachtmusik, 4. Satz: Allegro
Aufführungsdauer: ca. 3 Minuten

Formschema: Menuetto

Das Finale, von Mozart mit "Rondo" überschrieben, enthält alle Merkmale der Sonatenhauptsatzform. Die Schlußgruppe in der Dominanttonart wird mit dem Hauptthema gebildet. Da nun das Thema der Schlußgruppe mit dem Hauptthema des 4. Satzes identisch ist, wird die Form der Sonatenhauptsatzform auch dem Prinzip des Rondos gerecht.

Unter Rondo versteht man ein Musikstück, wo sich ein musikalischer Teil immer wieder wiederholt.

Die Reprise des 4. Satzes ist erweitert, das Seitenthema und die Schlußgruppe fehlen aus zwei musikalischen Gründen:

1. Da das Hauptthema und die Schlußgruppe identische Themen sind und das Hauptthema in erweiterter Form in der Reprise vorkommt, würde die Schlußgruppe, wiederum mit dem Hauptthema gestaltet, als langatmig empfunden werden.

2. Das Seitenthema erklang oft genug in der Durchführung - warum also nochmals das Seitenthema in der Reprise spielen - wo doch ein zündender, applaustreibender Schlußpunkt gesetzt werden soll?



Takte 1-8
Das Hauptthema beginnt ähnlich dem Hauptthema des 1. Satzes mit einem zerlegten G-Dur- Akkord, im 1. Satz fanfarenartig, im 4. Satz kehrausartig, schließlich soll ein Schlußsatz bei einer Unterhaltungsmusik einen heiter beschwingten Charakter haben.


Takte 8-15
Die Hauptthemenfortführung hat die Aufgabe, die Tonart D-Dur zu erreichen.


Takte 16-23
Das Seitenthema des Satzes steht in D-Dur. Es erfüllt so einerseits eine formale Funktion im Rahmen der Sonatenhauptsatzform, kann aber andererseits als ein Überleitungsthema zur Schlußgruppe empfunden werden.


Takte 24-31
Der heitere Charakter des Schlußsatzes wird im Überleitungsthema zur Schlußgruppe noch verstärkt.


Takte 31-42
Um den heiteren Schlußcharakter des Satzes noch zu verstärken, verwendet Mozart das Hauptthema als Schlußgruppenthema auf der Dominanttonart D-Dur, der Hörer hat also den Eindruck, das Thema sehr oft zu hören, womit die von Mozart gewählte Satzbezeichnung "Rondo" berechtigt ist.


Takte 43-49
Die Hauptthemenfortführung findet ihren Abschluß im dreimaligen Erklingen des Hauptthemenkopfes.


Takte 50-55
Mit dem dreimaligen Erklingen des Hauptthemenkopfes schließt die Exposition ab.

Die Durchführung, vorerst gestaltet mit dem Hauptthema des Satzes, moduliert sofort nach Es-Dur und ergibt somit eine neue Klangfarbe.

Aus der Fortführung des Themas entwickelt sich ein Motiv, das eine interessante Begleitung enthält. Diese Begleitung hat ihren Schwerpunkt nicht auf den Taktschwerpunkten 1 und 3, sondern auf 2 und 4.

Eigentlich ist dies etwas, was 150 Jahre später als Off-Beat bezeichnet wird, nämlich eine gegen den gleichbleibenden Grundschlag gesetzte Akzentuierung. Da das Seitenthema in der Durchführung schon Verwendung fand, die Schlußgruppe mit dem Hauptthema identisch ist, fehlen beide Themen bei der Themenwiederaufnahme in der Reprise.


Takte 130-138
In der Coda erscheint nochmals das Haupthema des Satzes.


Takte 138-146
Eine regelmäßige Achtelbewegung der ersten Violinen wird in den Baßinstrumenten dreimal vom Hauptthemenkopf kontrapunktiert.


Takte 146-163
Der Hauptthemenkopf wird sowohl von einem Gegenmotiv kontrapunktiert, als auch in der Bratsche imitiert.

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